Diabetes kann Demenz verstärken – und umgekehrt
In einer US-Beobachtungsstudie an älteren Diabetes-Patienten konnte aufgezeigt werden, dass Unterzuckerungen (Hypoglykämien) die Entstehung einer Demenz fördern können können. Umgekehrt leiden viele Diabetiker mit zunehmender Demenz unter Hypoglykämien.
Glukose ist für ein gut funktionierendes Gehirn notwendig. Unterzuckerungen bei Diabetikern und können deshalb zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Sehstörungen, Verwirrtheit, Krampfanfällen bis hin zu Atem- und Kreislaufstörungen führen.
Unter Umständen können Unterzuckerungen sogar zu bleibenden Hirnschäden führen und die kognitiven Leistungen (Denk- und Wahrnehmungsfähigkeit schmälern. Im schlimmsten Fall können Unterzuckerungen zu Demenz führen.
Forscher der Universität von Kalifornien in San Francisco beobachteten im Rahmen der Health ABC Study 783 über 70jährige Diabetiker. Zu Beginn der Studie wies keiner der Teilnehmer kognitive Einschränkungen auf, die Gedächtnisleistung funktionierte noch gut.
Während der 12-jährigen Beobachtungszeit hatten 148 aller Teilnehmer (18.9%) eine Demenz entwickelt und 61 Teilnehmer (7.8%) erlitten Unterzuckerungszustände. Auffällig war, dass Patienten mit Hypoglykämien ein doppelt so hohes Risiko hatten, eine Demenz zu entwickeln. Umgekehrt hatten jene Teilnehmer, die eine Demenz entwickelt hatten, ein höheres Risiko für Hypoglykämien, verglichen mit jenen Diabetikern, die nicht unter Demenz litten.
Damit ist für die Forscher klar: Ein Diabetes muss insbesondere bei Senioren gut eingestellt werden und sollte mit Medikamenten behandelt werden, die ein geringes Risiko für Hypoglykämien haben. Es scheint nämlich, dass Diabetes und Demenz sich gegenseitig verstärken.
20.06.2013