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Oraler Glukosetoleranztest oGTT: Zuckerbelastungstest zur Diagnose von Diabetes
Oraler Glukosetoleranztest oGTT: Zuckerbelastungstest zur Diagnose von Diabetes

Was ist ein oraler Glukosetoleranztest

Der orale Glukosetoleranztest oder Zuckerbelastungstest dient dem Nachweis einer gestörten Glukoseverwertung  und zur Diagnostik der Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus, sowie als Suchtest für einen Schwangerschaftsdiabetes. Beim Zuckerbelastungstest wird vor und zwei Stunden nach dem Trinken einer Zuckerlösung der Blutzucker bestimmt. Bei bereits bestehendem Diabetes mellitus soll dieser Test nicht durchgeführt werden.

Der orale Glukosetoleranztest ist eine Untersuchung aus der Endokrinologie und Diabetologie, einem Teilgebiet der Inneren Medizin sowie aus der Gynäkologie und Geburtshilfe.

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

Für den oralen Glukosetoleranztest muss man nüchtern sein, man darf also nach dem Abendessen am Vortag nichts mehr essen. Am Morgen der Untersuchung nicht rauchen und keinen Kaffee trinken. Morgenmedikamente können mit einem Schluck Wasser eingenommen werden, sofern diese nicht den Blutzucker beeinflussen. Anweisungen dazu gibt der Arzt.

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt

Für den oralen Glukosetoleranztest ist vorher keine spezielle Abklärung notwendig.

Wie wird der orale Glukosetoleranztest durchgeführt

Der Zuckerbelastungstest kann ambulant in der Arztpraxis oder in einem Labor durchgeführt werden. Zuerst wird der Blutzucker mittels Bluttropfen aus der Fingerkuppe (Fingerstich) gemessen, der als Vergleichswert dient (Nüchternblutzucker). Danach wird 75g Glukose (Traubenzucker), die in einem Viertel-Liter Wasser aufgelöst wird, innerhalb von 5 Minuten getrunken. Bei Kindern wird die Zuckermenge nach dem Körpergewicht dosiert. Nach 2 Stunden wird erneut der Blutzuckerspiegel gemessen. Während der 2 Stunden soll man ruhig sitzen oder liegen sowie nichts essen, trinken oder rauchen. Toilettengänge sind selbstverständlich erlaubt. Normalerweise steigt auch beim Gesunden durch die Zuckerlösung der Blutzucker etwas an. Fällt der Anstieg etwas höher aus, spricht dies für eine gestörte Zucker-Toleranz. Eine noch stärkere Erhöhung deutet auf eine Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus, hin.

Wann wird der orale Glukosetoleranztest eingesetzt

Der Zuckerbelastungstest dient dem Nachweis einer gestörten Zucker-Verwertung (gestörte Glukosetoleranz) bzw. zur Früherkennung einer beginnenden Zuckerkrankheit. Ausserdem wird er bei jeder Schwangerschaft zur Suche eines Schwangerschaftsdiabetes durchgeführt, da in der Schwangerschaft aufgrund der Stoffwechselbelastung eine Neigung zu erhöhten Blutzuckerspiegeln besteht und dies dem Kind schaden würde.

Häufige Gründe für einen oralen Glukosetoleranztest sind:
  • Verdacht auf Zuckerkrankheit
  • Auffällige Labortests (Blutzuckerspiegel, HbA1c, Zucker im Harn), die aber nicht eindeutig für eine Zuckerkrankheit sprechen
  •  Schwangerschaftsdiabetes, Gestationsdiabetes

Hat der Orale Glukosetoleranztest Risiken oder Nebenwirkungen

Diese Untersuchung ist weitgehend schmerzlos (Stich in die Fingerkuppe zur Blutzuckermessung) und risikolos. Der Geschmack der Zuckerlösung wird von manchen Menschen als unangenehm empfunden, sodass als Folge Übelkeit oder Erbrechen auftreten können.
 

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
  
 
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