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Pilzkultur: Nachweis und Bestimmung der Pilzart
Pilzkultur: Nachweis und Bestimmung der Pilzart

Was ist eine Pilzkultur

Eine Pilzkultur dient zum Nachweis einer Pilzinfektion und zur genauen Identifizierung des verantwortlichen Pilzerregers. Dafür wird vom Patienten Untersuchungsmaterial (Abstriche oder Sekrete) entnommen, welches die vermeintlichen Pilze enthält, z.B. Hautschuppen, Haare, Nagelproben, Sputum (Auswurf), Stuhlprobe, Harnprobe, Blutprobe oder Abstriche aus dem Genitalbereich. Im Labor folgt eine kulturelle Anzüchtung auf speziellen Nährböden zur Bestimmung der genauen Art des Pilzes. Die Pilzkultur liefert wichtige Informationen über die mögliche Infektionsquelle und die Wirksamkeit verschiedener Medikamente.

Die Pilzkultur ist eine Untersuchung aus der Mikrobiologie und Infektiologie, einem Teilgebiet der Inneren Medizin.

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

Eine Pilzkultur kann ohne besondere Vorbereitung durchgeführt werden. Wichtig ist eine fachgerechte Entnahme des Untersuchungsmaterials. Falls bereits Pilzmedikamente verwendet wurden, sollte dies mindestens 14 Tage zurückliegen.

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt

Vor einer Pilzkultur ist keine spezielle Abklärung notwendig.

Wie wird eine Pilzkultur durchgeführt

Das Untersuchungsmaterial stammt meist von Hautschuppen, Haaren oder Nagelproben, von Abstrichen aus dem Genitalbereich oder Mund-Rachenraum oder es handelt sich um Körpersäfte (Sekrete) wie Blut, Speichel, Sputum, Urin, Stuhl, Vaginalsekret oder Rückenmarksflüssigkeit. Zunächst wird das Material im Labor direkt unter dem Mikroskop betrachtet. Dazu wird es vorher mit speziellen Farbstoffen gefärbt, um bestimmte Pilzarten bzw. Pilzelemente besser zu erkennen. Danach wird die Pilzkultur angelegt. Dies erfolgt unter keimfreien (sterilen) Bedingungen, um eine Verunreinigung durch Schimmelpilze aus der Luft zu vermeiden, die sehr rasch wachsen und die Labordiagnostik stark behindern können. Festes Untersuchungsmaterial wie Haare, Hautschuppen oder Nagelproben werden in speziellen Nährmedien für 2 bis 3 Wochen bei Raumtemperatur gelagert. Körpersekrete werden für 2 bis 3 Tage bei 37 Grad Celsius (Körpertemperatur) bebrütet und dann auf geeignete Nährmedien übertragen und erneut bei Körpertemperatur gelagert. Anschliessend erfolgt die Untersuchung der Kultur unter dem Mikroskop. Die verschiedenen Pilzarten unterscheiden sich durch ihr charakteristisches Aussehen, durch ihre Wuchsform sowie durch die Bildung von sexuellen und asexuellen Fruchtkörpern.

Wann wird eine Pilzkultur eingesetzt

Eine Pilzkultur dient zum Nachweis einer Pilzinfektion und zur Bestimmung der Pilzart und des genauen Pilzerregers. Es gibt drei Gruppen von Pilzarten: Dermatophyten, Hefepilze und Schimmelpilze. In jeder Gruppe gibt es verschiedene Spezies, z.B. Sprosspilze wie Candida und Fadenpilze bei den Dermatophyten. Meist handelt es sich um Pilzinfektionen an der Körperoberfläche, also der Haut, der Haare, der Nägel oder der Schleimhäute. Selten sind es Pilzinfektionen, die sich über das Blut im inneren des Körpers ausbreiten und einzelne oder mehrere inneren Organe betreffen (sogenannte ?systemische Pilzinfektionen?).

Häufige Gründe für eine Pilzkultur sind:

Hat die Pilzkultur Risiken oder Nebenwirkungen

Diese Untersuchung ist schmerzlos und ohne Risiken.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
  
 
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