Sprechzimmer logo
Sonnenstich: Gefährliche Überdosierung von direkter Sonnenbestrahlung
Sonnenstich: Gefährliche Überdosierung von direkter Sonnenbestrahlung

Ein Sonnenstich hat seine Ursache in der direkten und meist langanhaltenden Sonneneinstrahlung auf den Kopf. Die Krankheit entspricht einer sterilen Hirnhautentzündung, die nicht durch Bakterien oder Viren, sondern durch die langwelligen Wärmestrahlen des Sonnenlichts hervorgerufen wird. Gleich der viralen/bakteriellen Hirnhautentzündung treten starke Kopfschmerzen und eine Nackensteifheit auf.

Ein Sonnenstich ist nicht zu verwechseln mit einem Hitzschlag , der durch einen Wärmestau unabhängig von Sonnenstrahlen hervorgerufen wird.

Ein Sonnenstich erfordert die sofortige Kühlung (Schatten) des Patienten, insbesondere seines Kopfes. In schweren Fällen kann es zu einer Hirnschwellung (Hirnödem) mit Druckanstieg im Gehirn kommen. Daraus können sich lebensgefährliche Situationen mit Bewusstseinstrübungen, Krampfanfällen und Kreislaufversagen entwickeln.

Direkte Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken. Dabei durchdringen die langwelligen Wärmestrahlen der Sonne die Schädelknochen. Es kommt zu einer Überwärmung des Gehirns und dadurch zu einer Entzündung der Hirnhäute, die in schweren Fällen zu einer Gehirnschwellung (Hirnödem) führen kann. Hohe Aussentemperaturen oder grosse körperliche Anstrengung - ähnlich wie beim Hitzschlag - können zu einem Sonnenstich beitragen. Ein Aufenthalt in grossen Höhen oder Gletschergebieten bei starker Sonneneinstrahlung kann ebenfalls Ursache eines Sonnenstichs sein.

Beschwerden, die auf einen Sonnenstich hindeuten können, sind unter anderem:

Sonnenstich: Achten auf Beschwerden nach Sonnenbad
Sonnenstich: Achten auf Beschwerden nach Sonnenbad

Die beschriebenen Beschwerden, die während oder nach längerem Aufenthalt an der Sonne auftreten, deuten in der Regel auf einen Sonnenstich hin. Ein Sonnenstich ist ein Notfall und muss - besonders bei starkem Erbrechen und Bewusstseinstrübung - ärztlich kontrolliert werden.

Sonnenstich: Bei Bewusstseinstrübung, Nackensteife akute Lebensgefahr
Sonnenstich: Bei Bewusstseinstrübung, Nackensteife akute Lebensgefahr

Bei Anzeichen eines Sonnenstichs den Betroffenen sofort aus der Sonne nehmen und möglichst an einen kühlen Ort bringen (ins Haus, unter einen Baum, im Freien unter einen Sonnenschutz stellen oder mit Tüchern ein Sonnensegel machen).

Erstmassnahmen

Ist der Betroffene ansprechbar:

  • Patient richtig lagern: Oberkörper leicht erhöht, Kleider öffnen, sodass keine Enge entsteht
  • Kühle Wickel an Kopf und Nacken, ev. am ganzen Körper. Eisbeutel niemals direkt auf den Kopf!
  • Kühle, ev. leicht warme (nicht heisse!) Flüssigkeit zuführen in Form von Tee mit Zucker, Bouillon oder einem Gemisch aus Wasser/wenig Fruchtsaft/eine Prise Salz (um Salzverlust auszugleichen)

Bei Bewusstseinstrübung, Ohnmacht:

  • Rettungsdienst (Nr. 144 in der Schweiz), Arzt alarmieren
  • Patient in Seitenlage bringen, nicht allein lassen
  • Kühlende Wickel am ganzen Körper, kein Eisbeutel auf den Kopf!
Sonnenstich: Schutz vor direkter Sonnenbestrahlung
Sonnenstich: Schutz vor direkter Sonnenbestrahlung

Zur Vorbeugung gegen einen Sonnenstich werden folgende Massnahmen empfohlen

  • Lange Aufenthalte an der prallen Sonne ohne Kopfschutz vermeiden. Während der Mittagszeit Sonne meiden, Schatten bevorzugen.
  • Sonnenhut: Möglichst luftdurchlässiges Material tragen, das eine Luftzirkulation zulässt.
  • Sonnenschutz durch leichte, der Temperatur angemessene Kleidung
  • Ausreichend trinken, mindestens zwei bis drei Liter pro Tag
  • Sonnenbrille mit gutem Schutzfaktor, wichtig auch in grossen Höhen und bei Schnee (Schneeblindheit !)
  • Verzicht auf Alkohol
  • Meiden von Menschenmassen bei hohen Temperaturen
  • Achtung: Auch der längere Aufenthalt im Wasser, in grossen Höhen oder Gletschergebieten ohne Kopfbedeckung kann zu einem Sonnenstich führen!

 Regeln für Hitzetage

  • Körperliche Anstrengungen vermeiden
  • Wohnung und Körper möglichst kühl halten 
  • Viel trinken (gleichzeitig auf genügende Salzzufuhr achten) 
  • Erfrischende, kalte Speisen zu sich nehmen 

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
Rectangle Bottom
Rectangle Right Top
MySana
Gesundheit selber in die Hand nehmen
Bildung, Wissenstests, Risikoschätzung 
Rectangle Right Bottom
Sky Right Top
finish adserving