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Vaginaler Ausfluss: häufig durch Bakterien, Pilze oder Trichomonaden
Vaginaler Ausfluss: häufig durch Bakterien, Pilze oder Trichomonaden

Unter vaginalem Ausfluss versteht man ein vermehrter Ausfluss von unangenehm riechendem Sekret aus der Scheide.

Jede Frau hat täglich ein wenig Ausfluss aus der Scheide. Der Ausfluss verändert sich in Abhängigkeit vom Zyklus. Die Menge an Ausfluss ist von Frau zu Frau verschieden und verstärkt sich während des Eisprungs oder vor der Periode (Fluor albus genannt). Meist setzt er ein bis zwei Jahre vor der Pubertät ein und dauert bis zu den Wechseljahren.

Die Ursachen des vermehrten Ausflusses liegen entweder in der Gebärmutter oder in der Scheide.

Veränderungen des normalerweise auftretenden Ausflusses können durch folgende Faktoren bedingt sein:

  • Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder Trichomonaden
  • Gut- oder bösartige Geschwülste der Scheide und der Gebärmutter
  • Allergische Reaktionen z.B. auf Latex, Intimkosmetika oder Spermizide an Kondomen
  • In die Scheide eingebrachte Fremdkörper (z.B. vergessener Tampon)
  • Schwangerschaft
  • Stress oder seelische Belastungen

Jede Veränderung des normalen Ausflusses (Farbe, Geruch, Menge), Juckreiz oder Schmerzen gehören in ärztliche Abklärung. Dies gilt insbesondere dann, wenn die ein rötlich-brauner Ausfluss vorliegt.

Vaginaler Ausfluss: Erregernachweis nach Abstrich
Vaginaler Ausfluss: Erregernachweis nach Abstrich

Zur Diagnose bei vaginalem Ausfluss werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Gynäkologische Untersuchung mit dem Spekulum, der sogenannten Spiegeleinstellung. Diese ermöglicht dem Arzt die Begutachtung des Ausflusses nach Farbe, Menge, Art und Geruch.
  • Bestimmung des Säuregrades (pH-Wert) des Ausflusses, welcher normalerweise unter 4.5 liegt.
  • Unter dem Mikroskop können eine bakterielle Infektion, eine Pilzinfektion oder eine Infektion mit Trichomonaden unterschieden werden.
  • Zur weiteren Untersuchung können Abstriche und Zellentnahmen von der Scheide oder dem Gebärmutterhals entnommen werden.
Vaginaler Ausfluss: Scheidenzäpfchen und antibiotische Behandlung
Vaginaler Ausfluss: Scheidenzäpfchen und antibiotische Behandlung

Die Therapie eines vermehrten Ausflusses aus der Scheide richtet sich nach der Ursache. Liegt eine Infektion vor, kann der Arzt

  • lokal Scheidenzäpfchen,Tabletten,  oder Cremes
  • Antibiotika und/oder Antipilzmittel in Tablettenform verschreiben.
Vaginaler Ausfluss: Kondome schützen beide Partner vor Infektionen
Vaginaler Ausfluss: Kondome schützen beide Partner vor Infektionen

Zur Vorbeugung gegen krankhaften vaginalen Ausfluss werden folgende Massnahmen empfohlen:

  • Vermeidung von Reizstoffen und Stress (siehe Ursachen).
  • An erster Stelle steht die Normalisierung des natürlichen Milieus in der Scheide. Joghurttampons sollten vermieden werden, man kann damit andere Infektionen verursachen. Der Arzt weiss, wie man das Scheidenmillieu normalisiert.
  • Keine Intimsprays, keine parfümierten Binden verwenden, Scheide nie ausspülen, keine Tampons ausserhalb der Periode benützen und während der Periode regelmässig wechseln.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Dr. med. Daniel Desalmand

Daniel Desalmand hatte in Bern Medizin studiert. Nach dem Studium hatte er mehrjährige klinische Erfahrung in Chirurgie und Innerer Medizin erworben bevor er sich dem Wissenschaftsjournalismus zugewandt hatte.
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