Herbstzeit – Erkältungszeit, was tun?
In den meisten Fällen wird das Immunsystem mit einer Erkältung gut fertig. Wickel, Tees und Bäder lindern die Beschwerden. Hier ein paar Tipps was bei Schnupfen, Husten und leichtem Fieber hilft.
Zu Beginn werden Schwitzkuren empfohlen. Schwitzen ist wie künstliches „Fiebermachen“ und hilft dem Körper sich gegen die Erreger zu wehren. Die Traditionelle Chinesische Medizin empfiehlt hier insbesondere heisse, selbergemachte Hühnerbrühe mit scharfen Gewürzen, die das Schwitzen anregen, z.B. Ingwer, Paprika, Pfeffer.
Rezept: Zwei bis drei Hühnerschenkel in Salzwasser zusammen mit Karotten, Zwiebeln und Knoblauch und den Gewürzen etwa 2 Stunden leicht sieden. Die Hühnerbrühe möglichst heiss und über den Tag verteilt zu sich nehmen.
Um das Immunsystem anzuregen und den Körper beim Kampf gegen die Erkältung zu stärken, helfen Kalt-/Warmwassergüsse. Wichtig ist, dass man sich danach gut einpackt und nicht friert. Auch ein aufsteigendes Fussbad kann helfen: Zu Beginn sollte das Wasser 36° warm sein, danach heisses Wasser langsam dazu giessen bis die Temperatur 40° erreicht. Etwa 10 Minuten Füsse baden. Achtung: Unbedingt Wassertemperatur mit Temperaturmesser kontrollieren, sonst kann es zu Verbrühungen kommen. Für Kinder ist diese Anwendung nicht geeignet.
Bitterpflanzen wie Wermut, Enzian oder Tausengüldenkraut können vorbeugend und Sonnenhut, Rosenwurz, Taigawurzel oder Zistrose heilend eingesetzt werden.
Husten, Schnupfen und Co
Bei Husten und Heiserkeit hilft Salbei aus dem Garten: Aufgebrüht als Tee möglichst warm trinken oder damit gurgeln.
Gurgeln mit Salzwasser hilft bei Halsschmerzen. Wer will, kann dies auch mit Zitronenwasser (im Verhältnis 1:3) und etwas Honig versuchen. Um Entzündungsprozesse zu lindern, helfen Halswickel: Auf ein Küchentuch Magerquark ausstreichen und um den Hals legen. Am besten über Nacht belassen. Auch kalte gekochte Kartoffeln oder kalte gedämpfte Zwiebelstücke können als Hals- oder Brustwickel z.B. bei Husten, verwendet werden.
Honigzusätze – ob in Milch oder Tee – wirken leicht antibakteriell und beruhigend auf die Nacht.
Bei Schnupfen ist die wichtigste Anwendung: viel Trinken. Dazu eignen sich ungesüsste Tees aus Thymian, Majoran, Fenchel, Eisenkraut oder Schlüsselblumen. Damit bleiben die Schleimhäute feucht und der Schleim verflüssigt sich. Die Luftfeuchtigkeit kann erhöht werden mit aufgehängter nasser Wäsche im Schlafzimmer oder mit einem Luftbefeuchter.
Warme Dampfinhalationen mit oder ohne Zusätze (Kochsalz oder Thymian) helfen ebenfalls die Schleimhäute feucht zu halten. Achtung: Auch hier besteht Verbrühungsgefahr, insbesondere bei den Dampfgeräten muss die Gebrauchsanleitung gründlich gelesen und die Anweisungen eingehalten werden. Nasenspülungen mit Kochsalz sind nicht jedermanns Sache, aber damit können die Schleimhäute befeuchtet werden.
Ein bewährtes Hausmittel ist Meerrettich: Etwas Meerrettich mit Honig vermischen und 2-3 Kaffeelöffel täglich einnehmen. Meerrettich verflüssigt Schleimsekret und man kann wieder freier durch die Nase atmen. Trockene Nasenschleimhäute mit etwas Olivenöl betupfen.
Fieber
Leichte Temperatur(bis 38°) während zwei Tagen helfen dem Körper die Abwehr anzukurbeln. Dauert das Fieber länger an oder steigt die Temperatur an und das Allgemeinbefinden verschlechtert sich, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Was tun bei Fieber
- Viel Trinken , z.B. schweissfördernde Tees wie Holunderblüten, Lindenblüten, auch Hühnerbouillon, verdünnte Fruchtsäfte
- Körper vor Kälte und Frieren schützen
- Absteigendes Bad: Nur bei leichtem Fieber (unter 38°) Badewasser 1° unter der momentanen Körpertemperatur (Temperaturmesser). Kaltes Wasser zu giessen, sodass innerhalb einer Viertelstunde das Badewasser auf ca. 25° gesenkt wird; weitere 10 Minuten im Badewasser verweilen. Gut abtrocknen, warm anziehen und sich im vorgewärmten Bett ausruhen, ev. zusätzlich mit Wärmeflasche. Für Kinder und Säuglinge sowie bei Kreislaufproblemen sind Bäder nicht geeignet.
- Wickel: Zwei Deckel Essig oder Zitronensaft in eher kühles Wasser geben. Socken oder ein Badetuch darin einlegen. Socken/Badetuch auswringen und um die Füsse und Waden wickeln. Zum Schutz der Bettwäsche ev. Plastik darunter legen und so lange es dem Patienten wohl ist, die Wickel belassen; die Prozedur wiederholen.
Dampfbäder können ohne Fieber getrost besucht werden. Auf Saunagänge sollte aber verzichtet werden, weil diese die Schleimhäute noch zusätzlich austrocknen. Als Vorbeugung vor Erkältungen sind Saunagänge aber empfehlenswert.
27.11.2014