Schlafwandler auf dem Notfall
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Schlafwandlern nichts zustossen kann, zeigt eine Statistik des Notfallzentrums des Inselspital, dass sich Schlafwandler während ihren nächtlichen Ausflügen sehr wohl verletzen können.
Etwa 2-4% der Erwachsenen schlafwandeln. Bei Kinder sind es wegen des noch unreifen Nervensystems sogar 10-15%.
Schlafwandler bewegen sich wie in Trance und ihr Bewusstsein befindet sich in einem Zustand zwischen Schlafen und Wachen. Die Meinung ist weit verbreitet, dass sich Schlafwandler auf ihren nächtlichen Ausflügen traumwandlerisch sicher bewegen und nichts passieren kann. Eine Studie des Notfallzentrums am Inselspital in Bern zeigt nun, dass sich Schlafwandler auf ihren nächtlichen Wanderungen durchaus verletzen können.
Selbst schwere Verletzungen möglich
Das Notfallzentrum hat von 2000 bis zum Jahr 2015 bei über 620'000 behandelten Patienten ingesamt 11 Patienten identifiziert, die sich beim Schlafwandeln verletzt hatten. Dabei waren Stürze aus dem Bett, von der Treppe oder sogar aus dem Fenster zu verzeichnen. Auch Schnittverletzungen kamen vor. Vier Patienten mussten für weitere Abklärungen im Spital bleiben und 2 davon wiesen schwere Verletzungen auf.
Vor den Abklärungen im Notfall waren sich nur 2 Personen bewusst, dass sie Schlafwandler sind.
Die Studie soll helfen, sowohl Betroffene wie auch Notfallmediziner für Verletzungen beim Schlafwandeln zu sensibilisieren, so der Erstautor Thomas Sauter.