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Laparoskopie: Bauchspiegelung und Darstellung der Organe in der Bauchhöhle
Laparoskopie: Bauchspiegelung und Darstellung der Organe in der Bauchhöhle

Was ist eine Laparoskopie

Mit der Laparoskopie oder Bauchspiegelung können die inneren Organe in der Bauchhöhle betrachtet werden (diagnostische Laparoskopie) sowie Operationen als sogenannte Schlüssellochchirurgie erfolgen (operative Laparoskopie), ohne dass ein grösserer Bauchschnitt notwendig ist. Dazu wird ein Endoskop, Laparoskop genannt, sowie weitere chirurgische Spezialinstrumente über kleine Hautschnitte im Bereich des Nabels in die Bauchhöhle eingeführt. Ein laparoskopischer Eingriff ist für den Patienten schonender als die herkömmliche Operation mit Bauchschnitt. Die Erholungszeit ist kürzer und die Schmerzen nach der Operation sind geringer.

Die Laparoskopie ist ein Diagnose- und Therapieverfahren aus der Chirurgie, aus der Gynäkologie und aus der Gastroenterologie, ein Teilgebiet der Inneren Medizin.

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

Für eine Laparoskopie muss man nüchtern sein, man darf also ab dem Vorabend des Eingriffs nichts mehr essen. Anweisungen dazu gibt der Narkosearzt.

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt
  • Narkoseabklärung (Lungenröntgen, EKG, Blutwerte).
  • Für eine Laparoskopie muss die Blutgerinnung intakt sein. Gegebenenfalls werden die Gerinnungswerte im Blut kontrolliert (Blutabnahme).
  • Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, müssen diese möglicherweise einige Tage vor der Untersuchung pausieren oder durch Heparin-Bauchspritzen ersetzen. Anweisungen dazu gibt der Arzt.

Wie wird eine Laparoskopie durchgeführt

  • Eine Laparoskopie erfolgt in Vollnarkose und dauert für diagnostische Zwecke etwa 15 bis 30 Minuten, bei operativen Eingriffen entsprechend länger. Der Eingriff erfolgt unter keimfreien (sterilen) Bedingungen.
  • Nach der Narkoseeinleitung wird zuerst die Bauchhöhle am unteren Bauchnabelrand mit einer speziellen Nadel punktiert und ein medizinisches Gas (Kohlendioxyd) in den Bauch eingeleitet. Dadurch hebt sich die Bauchdecke etwas von den inneren Organen ab und gewährleistet eine möglichst gute Sicht.
  • Anschliessend wird an der gleichen Stelle das stabförmige Laparoskop über einen nur etwa ein Zentimeter grossen Hautschnitt in die Bauchhöhle eingeführt. Das Laparoskop ist mit einer Minikamera ausgestattet, die ein hochaufgelöstes und vergrössertes Bild aus der Bauchhöhle auf einen Monitor überträgt. Eine Lichtquelle leuchtet dabei das Untersuchungs- bzw. Operationsgebiet aus. Damit lassen sich etwa Entzündungen, Blutungen, Tumoren und viele weitere krankhafte Veränderungen aufspüren. Das Laparoskop ist in alle Richtungen drehbar und ermöglicht so eine umfassende Begutachtung aller Bauchorgane. Dazu gehören Magen, Dünndarm, Dickdarm, Blinddarm, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Milz und Zwerchfell. Für Operationen an der Gebärmutter oder den Eileitern erfolgt der Zugang am oberen Rand der Schambehaarung.
  • Nach einer rein diagnostischen Laparoskopie wird das restliche Gas abgelassen, das Laparoskop herausgezogen und die kleine Zugangswunde verschlossen.
  • Erfolgt eine laparoskopische Operation können kleinste chirurgische Instrumente durch das Endoskop eingeführt werden, um etwa Gewebeproben zur mikroskopischen Untersuchung zu entnehmen oder um kleinere Eingriffe durchzuführen. Bei grösseren Eingriffen werden zusätzlich zwei oder drei sogenannte Trokare durch kleine Hautschnitte eingeführt. Trokare sind Metallröhrchen, durch die alle Operationsinstrumente zum Operationsgebiet geschoben werden.
 

Wann wird eine Laparoskopie eingesetzt

Die Möglichkeiten und Einsatzgebiete der Laparoskopie sind vielfältig. Sie wird sowohl diagnostisch als auch therapeutisch eingesetzt.   

Häufige Gründe für eine Laparoskopie in der Gynäkologie:

Hat eine Laparoskopie Risiken oder Nebenwirkungen

Diese Untersuchung ist im Allgemeinen ein risikoarmes Verfahren. Wie bei jedem Eingriff sind Komplikationen wie Blutungen, Verletzungen von Blutgefässen, Nerven oder Organe sowie Infektionen  möglich. Bei einer Narkose besteht auch immer ein gewisses Narkoserisiko.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
  
 
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