Internationaler Tag der Verhütung am 26. 9. 2009
Noch nie gab es so viele junge Menschen auf der Erde und naturgemäss kommen sie in die sexuell aktive Lebensphase. Sie sollen lustvollen Sex haben dürfen auch ohne einen Kinderwunsch zu hegen. Ebenso haben Frauen das Recht, jeweils selber entscheiden zu können, wann sie Kinder bekommen und in welchem Abstand. Dennoch haben 200 Millionen Frauen auf der Welt immer noch keinen Zugang zu Verhütungsmitteln!
Die Folge mangelnder Aufklärung, Beratung, sowie fehlender Verhütungsmittel sind ungewollte Schwangerschaften. Davon endet ein Viertel mit einem Schwangerschaftsabbruch, oft unter illegalen und schlechten Bedingungen. Tragisch ist: weltweit sterben dabei geschätzte 70’000 Frauen jedes Jahr eines unnötigen Todes.
In der Schweiz ist der Zugang zu Familienplanung und Verhütung gut und niederschwellig, der Schwangerschaftsabbruch innerhalb der Fristenregelung legal und sicher und die Abbruchzahlen konstant tief. Dennoch könnten Migrantinnen, die überproportional Schwangerschaftsabbrüche vornehmen lassen, noch besser informiert werden, damit sie mehr Wahlmöglichkeiten in ihrer Familienplanung haben. Auch der Einbezug von Männern in Verhütung, Familienplanung und Prävention lässt in der Schweiz zu wünschen übrig.
Dabei wäre Verhüten einfach: zum Beispiel mit richtig angewendeten Präservativen. Zusätzlich zu der verhütenden Wirkung haben gute Gummis (die mit dem „OK“-Gütesiegel, siehe Kasten) richtig genutzt einen weiteren Vorteil: sie schützen zuverlässig vor HIV/Aids und andere sexuell übertragbaren Krankheiten wie Gonorrhö oder Syphilis, die wieder auf dem Vormarsch sind. Letztere galt als überwunden, doch im letzten Jahr haben sich 12 Millionen Menschen weltweit damit angesteckt. Das Bundesamt für Gesundheit notierte im 2008 in der Schweiz 650 Fälle.
PLANeS fordert am Internationalen Tag der Verhütung noch bessere sexuelle Aufklärung – nicht zuletzt in den Schulen der ganzen Schweiz, um allen jungen Frauen und Männern zu helfen, ihre Sexualität positiv und gesund zu leben. Ausserdem bitten wir im Namen vieler benachteiligter Frauen weltweit die Schweizer Regierung darum, dass Familienplanung und Prävention in der Entwicklungshilfe mehr Gewicht und Finanzen bekommen.
24.09.2010