Beim Festtagsmenü auf den Salzgehalt achten
Damit die Festtagsstimmung ungetrübt bleibt, sollte man den Salzgehalt beachten. Denn im Durchschnitt nehmen die Deutschen täglich mindestens ein Drittel Salz zu viel zu sich.
Wenn Freunde und Familie in der Advents- und Weihnachtszeit zusammentreffen, steht oft auch einleckeres Menü auf dem Speiseplan. Damit die Festtagsstimmung ungetrübt bleibt, sollte man dabei den Salzgehalt im Blick behalten, rät die DeutscheHochdruckliga e.V. DHL® - Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention. Denn im Durchschnitt nehmen die Deutschen täglich mindestens ein Drittel Salz zu viel zu sich.
Auf den Weihnachtsmärkten locken leckere Bratwürstchen, beim Familientreffen im Advent ein Büffet mit Pastete,Käsespezialitäten und Salaten. So richtig nach Herzenslust schlemmen ist angesagt, der Griff zum Salzstreuer verstärkt den Geschmack nochmals. „Im Durchschnitt nehmen die Deutschen 9,5 Gramm Salz pro Tag zu sich. Während der Feiertage liegt der Wert nochmals deutlich höher," erklärt Professor Dr. med.Joachim Hoyer, Sprecher der Kommission Niere der Deutschen Hochdruckliga.
Generell gilt eine salzarme Ernährung mit drei bis sechs Gramm Salz täglich alsgesund: Das entspricht einem gestrichenen Teelöffel Salz pro Tag und Person.
Eine salzreiche Ernährung fordert vom Körper eine Arbeit, für die er nicht spezialisiert ist. Die Nieren des Menschen etwaarbeiten noch wie zu Zeiten, in denen Salz Mangelware war. Das bedeutet: Essen wir viel Salziges, werden wir durstig und müssen viel trinken. Das erhöht dieFlüssigkeitsmenge im Körper. Die Nieren scheiden jedoch nicht alles aus, sondern halten einen Teil des Salzes und damit auch des Wassers zurück – mit der Folge einer Belastung des Herzmuskels und der Gefässe durch das gespeicherte Volumen und einer daraus resultierenden Blutdruckerhöhung.
„Für Menschen mit Bluthochdruck ist eine salzarme¨Ernährung daher noch wichtiger als für Gesunde," erläutert Professor Hoyer,Direktor der Universitätsklinik für Nephrologie und desTransplantationszentrums in Marburg. „Auch lässt sich der Blutdruck mit einersalzarmen Diät besser einstellen, schon bei einer Reduzierung des Salzkonsumsum drei Gramm pro Tag sinkt der Blutdruck um 5 mmHg. Darüber hinaus wirken Blutdruckmedikamente wie ACE-Hemmer besser."
Manchmal könne eine salzbetonteErnährungsweise sogar die Ursache für die Hypertonie sein.
Um den Salzkonsum zu verringern, sollten insbesondere Hochdruckpatienten so wenig wie möglich nachsalzen. Als Alternativen für mehr Geschmack bieten sich Kräuter, Pfeffer oder in geringen Mengen auch Chili an. Entscheidender ist allerdings der Salzgehalt inverarbeiteten Produkten, beispielsweise in Fertigsaucen, gepökeltem Fleisch,Wurst, Käse oder Brot. „Sie enthalten oft grosse Mengen Salz, was für den Verbraucher aber nicht immer zu erkennen ist", erläutert Hoyer. Denn die Nährstoffangaben verwirren oft mehr als dass sie aufklären. „Der eine Hersteller gibt den Kochsalzgehalt an, der andere den Natriumwert. Das istabsolut nicht dasselbe", erklärt der Experte. Denn Natrium ist ein Bestandteil von Kochsalz. Um den konkreten Kochsalzgehalt zu ermitteln, muss umgerechnet werden. Sicherer und gesünder ist es, auf Fertigsaucen oder -produkte zu verzichten: „Wer selbst kocht, behält die Kontrolle", betont Hoyer. Auch bei Backwaren habe der Verbraucher die Wahl. „Viele Bäckereien bieten inzwischen sogar salzarmes Brot an".
Damit Verbraucher besser informiert einkaufen können, setzt sich die Deutsche Hochdruckliga für die Einführung der Lebensmittelampel ein. Das Farbleitsystem kennzeichnet den Gesundheitswerteines Lebensmittels, hat sich aber nicht europaweit durchgesetzt. „Wir würdenes begrüssen, wenn deutlich sichtbar wäre, wie viel Salz ein Produkt enthält. Vielleicht geschieht dies in Zukunft im Rahmen einer freiwilligen Lebensmittelampel", hofft Hoyer.
11.12.2014