Probiotika helfen vor allem bei Darmerkrankungen
Von
(Doris Zumbühl)
Autoren haben verschiedene Studien analysiert, die sich mit dem präventiven und therapeutischen Effekt von Probiotika befasst hatten. Resultat: Bei infektiösen Darmerkrankungen sowie beim Reizdarmsyndrom vermindern Probiotika Beschwerden.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studienübersicht
- Probiotika können Durchfällen, die durch Antibiotikatherapien entstehen, vorbeugen (Risikoreduktion um 52%). Die Wirkung ist dabei am grössten, wenn innerhalb von 3 Tagen nach Beginn der Antibiotika-Behandlung Probiotika eingenommen werden.
- Bei infektiösen Durchfällen vermindern Pobiotika die Dauer und die Schwere der Symptome. Neben dem Ersatz des Flüssigkeitsverlusts könnten Probiotika bei der Therapie von Durchfällen in Zukunft eine Rolle spielen.
- Gemäss kleineren Studien helfen Probiotika beim Reizdarm-Syndrom, Schmerzen und Blähungen zu reduzieren.
- Bei Kindern mit einem erhöhten Risiko für Ekzem (atopische Dermatitis) scheinen Probiotika vorbeugend zu wirken. Ob sie auch die Beschwerden lindern, muss erst noch in Studien bestätigt werden.
- Bei folgenden Erkrankungen konnte kein Nutzen von probiotischen Behandlungen festgestellt werden: Bei vaginalen Infektionen mit Candidias-Bakterien, Mageninfektionen mit Helicobacter pylori, entzündlichen Darmerkrankungen sowie bei Infektionen der oberen Luftwege.
- Dosierung: Die übliche Dosis Probiotika beträgt für Kinder zwischen 5 und 10 Millionen und für Erwachsene zwischen 10 und 20 Millionen Einheiten pro Tag.
- Leichte Nebenwirkungen sind meist Blähungen, Unwohlsein. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten.
- Patienten mit einem Kurzdarmsydnrom sowie bei schweren Immunerkrankungen sollten keine Probiotika einnehmen.
Tellmed, Am Fam Physician 2008;78:1073-1078
13.05.2009
13.05.2009
Doris Zumbühl
Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.