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Kleienpilzflechte: durch Pilze hervorgerufene Hautkrankheit
Kleienpilzflechte: durch Pilze hervorgerufene Hautkrankheit

Die Kleienflechte, auch Pityriasis versicolor genannt, ist eine weit verbreitete Pilzerkrankung der behaarten Haut und wird durch den Hefepilz Pityrosporum ovale, auch Malassezia furfur genannt , verursacht. Der Hefepilz befindet sich bei den meisten Erwachsenen auf der Haut. Bei Menschen, die stark Schwitzen und eine starke Körperbehaarung zeigen, tritt die Pilzerkrankung besonders gerne auf.

Die Erkrankung kommt häufig im Sommer und in heissem und feuchtem Klima vor. In Europa sind etwa 1-5% der Bevölkerung davon betroffen (Prävalenz).

Ursachen einer Kleienpilzflechte können sein:

  • Fettsäurehaltige Körperpflegemittel, wie z. B. Sonnencrèmes, bilden einen idealen Nährboden für den Hefepilz
  • Starke Talgdrüsenproduktion
  • Warmes Klima
  • Hohe Luftfeuchtigkeit
  • Langfristige Anwendung von kortisonhaltigen Crèmes oder Salben
  • Medikamente, welche das Immunsystem schwächen

Es bilden sich kleine weissliche oder rötliche bis braune Flecken auf der Haut, die oft zu grösseren Flecken zusammenfliessen. Meist ist die Oberfläche glatt. Sie kann aber auch kleienförmige Schuppen bilden, daher auch der Name. Häufig betroffene Stellen sind Rumpf, Hals, Schulter und Unterschenkel.

Die dunklen Flecken werden als Pityriasis versicolor bezeichnet und befinden sich auf heller Haut. Auf gebräunter Haut erscheinen sie hingegen weiss als sogenannte Pityriasis versicolor alba.

Kleienpilzflechte: Unter dem Mikroskop finden sich Pilzsporen
Kleienpilzflechte: Unter dem Mikroskop finden sich Pilzsporen

Zur Diagnose einer Kleienpilzflechte werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Erhebung der Krankengeschichte
  • Genaue Inspektion der Haut
  • Abschaben von Hautschuppen an den betroffenen Stellen und mikroskopische Untersuchung
Kleienpilzflechte: Medikamente gegen Pilz, Antimyotika
Kleienpilzflechte: Medikamente gegen Pilz, Antimyotika
Je nach Schweregrad des Befalls kommt ein lokales oder orales antimykotisches Präparat zum Einsatz. Die Behandlungsempfehlungen müssen strikt befolgt werden, um langzeitig Ruhe vor dem Pilz zu haben.

Bei einigen Menschen infiziert Pityrosporum ovale die Haarwurzeln, so dass diese der Akne sehr ähnlich sehen. Dieser Zustand heisst "Pityrosporum follikulitis" und betrifft besonders Frauen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren.

Infiziert man sich einmal mit Pityrosporum ovale, tritt diese Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder auf. Die Behandlung der ersten Anzeichen von Pityriasis versicolor wird sehr schnell dazu führen, dass der Pilz wieder verschwindet. Allerdings bleiben die weissen Flecken für einige Monate bestehen. Erst wenn sich die Oberhaut wieder regeneriert hat, verschwinden sie.

Grundsätzlich ist diese Pilzinfektion aber harmlos.

Zur Vorbeugung gegen eine Kleienpilzflechte werden folgende Massnahmen empfohlen

  • Keine fettsäurehaltigen Sonnenschutzmittel verwenden
  • Warmes und feuchtes Klima meiden
  • Haut gut abtrocknen und trocken halten

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Dr. med. Daniel Desalmand

Daniel Desalmand hatte in Bern Medizin studiert. Nach dem Studium hatte er mehrjährige klinische Erfahrung in Chirurgie und Innerer Medizin erworben bevor er sich dem Wissenschaftsjournalismus zugewandt hatte.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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