Diabetes: Täglich ein Glas Rotwein?
Forscher untersuchten, wie sich ein moderater Alkoholkonsum bei Typ-2-Diabetikern, mit ansonsten gesunder Ernährung, auf den Zuckerstoffwechsel sowie auf andere Herzkreislauf-Risikofaktoren auswirkt.
Nebst Diabetes gehören auch erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht, Bluthochdruck, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Rauchen zu den Risikofaktoren für Herzkreislauf-Erkrankungen.
Das Ziel der CASCADE-Studie (CArdiovaSCulAr Diabetes & Ethanol-Studie) war, herauszufinden, inwiefern sich gemässigter Alkoholkonsum bei Typ-2-Diabetikern, als Teil einer gesunden mediterranen Ernährung, auf solche Herzkreislauf-Risikofaktoren und auf den Blutzucker auswirkt.
An der Studie beteiligten sich 224 Typ-2-Diabetiker, mit gut eingestelltem Blutzucker, die bislang keinen oder kaum Alkohol getrunken hatten. Sie wurden in drei Gruppen eingeteilt: Während 2 Jahren tranken sie entweder 150 ml Mineralwasser, Weisswein oder Rotwein zum Abendessen. Die mediterrane Ernährung mit einem vermehrten Konsum von Fisch, Olivenöl, Nüssen (insbesondere Walnüsse), Gemüse, Früchte und Vollkornprodukte, wurde kalorienmässig nicht eingeschränkt.
Nach Ablauf der Beobachtungszeit wiesen einzig die Rotweintrinker verbesserte Cholesterinwerte auf. So stieg bei ihnen das HDL-Cholesterin (gutes Cholesterin) an. Das Verhältnis vom Gesamtcholesterin zum HDL-Cholesterin (ein wichtiger Faktor beim Herzkreislauf-Risiko) verbesserte sich ebenfalls. Auf die Blutzuckerwerte wirkten sich beide Weinsorten insbesondere bei jenen positiv aus, die den Alkohol langsam abbauen.
Keinen Effekt schien der Wein auf Blutdruck, Übergewicht, Leberfunktion (zu viel Alkohol schädigt die Leber), sowie auf die Lebensqualität zu haben. Einzig: Die Weintrinker schliefen besser.
Es scheint, dass bei gut eingestellten Typ-2-Diabetikern der moderate Weinkonsum (ein Glas zum Nachtessen) – insbesondere der Rotwein – als Zusatz zu einer gesunden Ernährung, durchaus empfohlen werden könnte, so die Forscher. Dabei dürfte sich der Alkoholanteil im Wein (das Ethanol) vor allem auf den Zuckerstoffwechsel und spezielle Komponenten im Rotwein (vor allem Polyphenole) auf den Cholesterinspiegel günstig auswirken. Zusammen reduzieren diese positiven Faktoren das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen.
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12.11.2015