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Tonometrie: Augendruckmessung mittels oberflächenbetäubenden Augentropfen
Tonometrie: Augendruckmessung mittels oberflächenbetäubenden Augentropfen

Was ist eine Tonometrie

Die Tonometrie ist eine Untersuchung der Augen zur Messung des Augeninnendrucks. Sie erfolgt entweder mit einem kleinen Messsensor, der auf die Augenoberfläche aufgesetzt wird. Oder mit einem Gerät, dass den Augendruck ohne Augenberührung mittels Luftstoss misst. Die Augendruckmessung wird vor allem zur Vorsorge und Diagnose des Glaukoms (Grüner Star) eingesetzt.

Der Augapfel hat im Inneren einen gewissen Druck, vergleichbar mit einem Fussball. Dieser  Augeninnendruck wird durch das Kammerwasser verursacht, einer klaren Flüssigkeit, die im Auge produziert wird und über ein Kanalsystem wieder abfliesst. Der Augendruck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben. Der normale Augendruck liegt zwischen 10 und 21 mmHg und ist unter anderem von der Tageszeit abhängig.  

Die Tonometrie ist eine Untersuchung aus der Augenheilkunde.

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

Vor der Tonometrie werden Augentropfen verabreicht, die die Augenoberfläche berührungsunempfindlich machen. Die Messung mit dem Luftstoss (ohne Augenberührung) kann ohne Augentropfen erfolgen, da die Augenoberfläche für die Messung nicht berührt wird.

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt

Für eine Tonometrie ist vorher keine besondere Abklärung notwendig.

Wie wird eine Tonometrie durchgeführt

Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist völlig schmerzlos. Der Augendruck kann auf zwei Arten gemessen werden: 

Augendruckmessung mit Messsonde (Applanationstonometrie): Die Augenoberfläche wird mit Augentropfen berührungsunempfindlich gemacht. Kinn und Stirn werden auf dem Untersuchungsgerät (sogenannte Spaltlampe) abgestützt. Die Spaltlampe ist mit einer kleinen Messsonde ausgestattet, die direkt auf die Augenoberfläche aufgesetzt wird und einen leichten Druck auf das Auge ausübt. Man kann sich das Messverfahren wie eine Federwaage vorstellen, die den notwendigen Druck misst, um den Augapfel bis zu einem bestimmten Grad abzuflachen. Der Arzt liest den dafür benötigten Druck an einer Skala ab und dieser entspricht dem Augeninnendruck.

Augendruckmessung mit Luftstoss (non-contact-Tonometrie): Bei diesem Verfahren sind keine Augentropfen notwendig, da die Augenoberfläche nicht berührt wird (non-contact-Methode). Das Gerät gibt einen schmerzlosen kurzen, aber kräftigen Luftstoss auf das offen gehaltene Auge ab. Durch den Luftstoss wird die Augenoberfläche leicht abgeflacht. Das Gerät registriert diese leichte Augenverformung und berechnet daraus den Augeninnendruck.

Wann wird eine Tonometrie eingesetzt

Die Untersuchung dient vor allem zur Diagnose und Therapiekontrolle eines Glaukoms (Grüner Star) sowie als Vorsorgeuntersuchung zur Glaukom-Früherkennung.  

Häufige Gründe für eine Tonometrie sind:


Hat eine Tonometrie Risiken oder Nebenwirkungen

Diese Untersuchung ist schmerzlos und risikoarm. Sehr selten kommt es durch den Kontakt des Messsensors mit der Augenoberfläche zu kleinen Verletzungen der Augenoberfläche oder zu Infektionen des Auges (Bindehautentzündung oder Hornhautentzündung). Die Augentropfen können beim Eintropfen leicht brennen. Die Sehfähigkeit ist für etwa eine halbe Stunde eingeschränkt, daher sollte man danach selbst nicht Auto fahren bis die Wirkung abgeklungen ist.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
  
 
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