Zunge
Die Zunge besteht hauptsächlich aus Muskeln, Nerven und Blutgefässen und ist von einer dicken Schleimhaut überzogen. Sie wird unterteilt in Zungenspitze, Zungenkörper (Zungenrücken) und Zungengrund, der mit dem Mundboden verwachsen ist. Am Zungengrund befindet sich die Zungenmandel, die der Infektabwehr dient. Die Zunge erfüllt viele Aufgaben: Sie ist unerlässlich für die Lautbildung beim Sprechen und für das Kauen und Schlucken. Mit ihr kann man Schmecken, Tasten, Kälte und Wärme wahrnehmen und sie dient zur Mundreinigung. Mit der Zunge können die vier Geschmacksrichtungen süss, sauer, salzig und bitter unterschieden werden. Für die anderen tausendfachen Geschmacksunterscheidungen - z.B. Erd- oder Himbeere, Hühner- oder Rindfleisch, etc. - braucht es zusätzlich den sehr viel feineren Geruchsinn der Nase. Der Tastsinn der Zunge ist mit einem speziellen Vergrösserungseffekt ausgestattet, das heisst, im Mund fühlt sich das Essen grösser an als es in Wirklichkeit ist. Dadurch kann die Nahrung besser auf die Essbarkeit und auf eventuell verletzende Teilchen (z.B. Fischgräten) geprüft werden. Die Zunge gilt auch als Spiegel der Gesundheit. Vor allem in der chinesischen Medizin spielt die Zungendiagnostik eine wichtige Rolle.