Adipositas: Steigende Therapie- und Präventionskosten schlagen bei den Gesundheitskosten zu Buche
Die zunehmende Fettsucht-Epidemie erhöht auch die Zahl der Folgekrankheiten, wie Studien aus den USA und Grossbrtannien zeigen. Die Erhebung einer Fast-Food-Steuer könnte nach Meinung von Experten Gesundheitskosten senken. Noch effektiver schätzen sie allerdings spezielle Familienprogramme für adipöse Kinder ein
Berechnungen der Forscher zufolge würde dies für GB bis im Jahr 2030 48% fettleibige Männer und 43% adipöse Frauen bedeuten. Bei den Folgeerkrankungen sieht es nicht viel besser aus: Die Forscher rechnen bis dahin mit 668'000 zusätzlichen Diabetes-Erkrankungen, 461'000 Herzerkrankungen sowie 130'000 Krebserkrankungen.
Auch für die USA rechnen die Forscher – falls der Trend stetig weiter gehen sollte – bis im Jahr 2013 mit einem Anstieg der Folgeerkrankungen, welche auf die Fettleibigkeit zurückgeführt werden müssten: 7.8 Mio. zusätzliche Diabetes-Erkrankungen, 6.8 Mio. Herz- und 539’00 Krebserkrankungen.
Ein anderer Beitrag im Fachblatt Lancet beschäftigte sich mit möglichen Präventionsmassnahmen und deren Kosten. So vermuten Forscher der Harvard School of Public Health in Boston, dass eine 10-prozentige Steuer auf Fast-Food-Produkte einen Gewinn zugunsten der Gesundheitskosten bedeuten könnte. Ob dies aber die Zahl der Fettleibigen senkt, sind sich die Forscher nicht sicher.
An Hand einer Evidenzklasse von 4-6 (wobei 1 der beste Wert ist) bewerteten die Forscher Präventions-Massnahmen. Die Ampel-Markierung der Nahrungsmittel (grün für sehr gesund, rot für ungesund), welche in Deutschland bereits eingeführt wurde, würde demnach keine zusätzlichen Kosten für das Gesundheitswesen bedeuten – aber die Evidenzklasse sehen sie hier noch geringer als bei der Steuer für Fastfood-Produkte (Wert demnach eine 5). Einem Werbeverbot für spezielle Nahrungsmittel und Getränke von Kindern geben sie hingegen eine 2 – wird also als sehr nützlich eingestuft.
Aufklärungs- und Bewegungsprogramme an Schulen geben die Experten eine 3. Einem familienbasierten Spezialprogramm für fettleibige Kinder geben die Experten sogar eine 1.
Medizinische Therapien hingegen seien teuer: Eine lebenslange Behandlung zum Beispiel mit einer Arznei gegen Fettleibigkeit sei dabei noch wesentlich teuer und ineffizienter als zum Beispiel eine Magenverkleinerung.
29.08.2011