Akupunktur bei Kniearthrose – Wie gut hilft diese Behandlung?
Anhand einer Gesamtanalyse der Daten von 9 Studien haben Forscher überprüt, wie effektiv die Akupunktur-Behandlung bei Kniearthrose ist.
Die positive Wirkung von traditioneller chinesischer Akupunktur bei Kniearthrose haben einige Studien belegt.
Wissenschaftler haben nun die Ergebnisse von 9 Studien ausgewertet, welche die traditionelle chinesische Akupunktur bei Kniearthrose mit verschiedenen Kontrollgruppen verglichen.
Als Kontrollen galten: Sham (Schein)-Akupunktur*, herkömmliche schulmedizinische Therapie (z.B. Schmerzmittel) oder keine Therapie mit Aussicht auf eine spätere Akupunktur-Behandlung (Warteliste). * Sham-Akupunktur: hier wird eine Akupunktur nur vorgetäuscht, d.h. es werden entweder „falsche“ Akupunkturpunkte (Nicht-Akupunkturpunkte) genadelt oder die Haut wird nur oberflächlich genadelt, sodass keine therapeutische Wirkung erzielt wird.
Beurteilt wurde der Erfolg der jeweiligen Behandlungen zur Linderung der Schmerzen und Verbesserung der Kniefunktion.
Ergebnisse: Die traditionell chinesische Akupunktur war der Gruppe ohne Therapie (Warteliste) und der herkömmlicher Behandlung (z.B. Schmerzmedikamente) überlegen. Aber: beim Vergleich der traditionell chinesischen Akupunktur mit der Scheinakupunktur fanden die Forscher nur einen geringen Unterschied. Daher vermuten die Forscher, dass die Wirkung der Akupunktur bei der Kniearthrose eher auf einen Placeboeffekt beruht.
Einen Placeboeffekt vermuten sie deshalb, da sie kaum einen Unterschied zwischen echter Akupunktur und Scheinakupunktur feststellen konnten. Schon allein das Wissen, dass man „behandelt“ wurde - auch wenn es sich nur um Scheinakupunktur handelte - hat zu einer Verbesserung geführt (= Placeboeffekt).
Fazit der Autoren
Auch wenn die Akupunktur zu einer Verbesserung der Beschwerden führte - die Wirkung war für die Forscher aber immer noch zu wenig relevant. Deshalb sei es ihnen noch zu früh, diese Art von Behandlung bei Kniearthrose einzuführen. Sie empfehlen, die Ergebnisse noch laufender Studien abzuwarten.
28.06.2007