Akupunktur wirkt bei Kopfschmerz unabhängig von Nadelpunkten
Akupunkturbehandlungen an richtigen und „falschen“ Nadelpunkten: Eine Studie an über 6'000 Kopfschmerzpatienten zeigte, dass die Behandlung so oder so besser hilft als gängige Schmerzmittel.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) kennt genau definierte Punkte, die bei einem Leiden genadelt werden.
Bereits früher wurden Beweise erbracht, dass Akupunktur mit Nadelung an falschen Punkten ebenfalls hilft.
Die aktuelle Analyse der Cochrane Collaboration untersuchte, welche Therapie bei Spannungskopfschmerzen oder Migräne am besten hilft: richtige oder „falsche“ Akupunktur oder die medikamentöse Therapie.
Experten des Zentrums für naturheilkundliche Forschung in München untersuchten dazu Daten aus 33 Studien mit 6'736 Patienten, in denen die Wirkung der Akupunktur als vorbeugende Massnahme bei Spannungskopfschmerz sowie bei Migräne untersucht wurde.
Akupunktur im Vorteil gegenüber Schmerzmedikamenten
Insgesamt litten Patienten, die mindestens während 8 Wochen Akupunktur erhielten, seltener an Kopfwehattacken als Patienten, die mit Schmerzmitteln behandelt wurden. Bei Migräne war die Akupunktur der medikamentösen Vorbeugung überlegen und zwar auch dann, wenn die Nadeln nicht nach der TCM gesetzt wurden. Beim Spannungskopfweh war die Akupunktur der medikamentösen Therapie ebenfalls überlegen; die TCM-Akupunktur (auch verum-Akupunktur genannt) zeigte dabei eine leichte Überlegenheit gegenüber der „falschen“ Akupunktur.
Diesen Ergebnissen zur Folge finden die Experten, dass Akupunktur so oder so eine sinnvolle Alternative zur medikamentösen Therapie bei Kopfschmerzen ist. Hauptgrund: Akupunktur macht weniger Nebenwirkungen als die medikamentöse Therapie.
Der Langzeiteffekt der Akupunktur-Behandlung muss allerdings noch erforscht werden. Auch würde interessieren, ob Profi-Akupunkteure nicht doch bessere Resultate erzielen als ungelernte Mediziner.
18.02.2009