Bei Rückenschmerzen aktiv bleiben
Bei Rückenschmerzen werden zu häufig Bettruhe, Spritzen, Kälte- oder Wärmeanwendungen verordnet. Das kritisiert die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes DGSS aufgrund einer Studie der Uniklinik Heidelberg, die im Fachblatt "Der Schmerz" publiziert wurde.
630 Rückenschmerzpatienten in orthopädischen Praxen wurden mittels Fragebogen vor und sechs Monate nach der Behandlung befragt. Veraltete Therapien Neben Physiotherapie wurden häufig Bettruhe sowie Spritzen verordnet. Auch Krankschreibungen waren an der Tagesordnung.
"Diese Verordnungspraxis stehe in deutlichem Widerspruch zu den heutigen Therapieempfehlungen, die vor allem die Aufklärung der Patienten sowie die Aufmunterung zu Bewegung beinhalten", resumieren die Forscher.
Subjektiver Eindruck trügt
Die verordneten Therapien erzielten zwar eine hohe Patientenzufriedenheit - die Patienten hatten den subjektiven Eindruck, Ruhe helfe am besten gegen ihre Schmerzen - ein objektivierbarer Erfolg liess sich dennoch nicht aufzeigen. Bei zwei Drittel wurden die anfangs noch nicht chronischen Schmerzen schlechter. Bei über der Hälfte mit chronischen Rückenschmerzen änderten sich nicht die Lage und bei jedem Zehnten verschlechterten sie die Schmerzen sogar. Nur ein Drittel profitierte von der Behandlung.
Appell der DGSS
Die Forscher fordern daher Fortbildungen für Ärzte und Aufklärung der Bevölkerung
21.07.2009