Darmkrebs: Ballaststoffe und Vollkornprodukte verringern das Risiko
Zwischen der konsumierten Menge an Ballaststoffen, Getreidefasen sowie Vollkornprodukten und Darmkrebs besteht ein direkter Zusammenhang, wie eine Studienanalyse im Fachblatt ArsMedici zeigt.
Zunächst verglichen sie das Darmkrebsrisiko beim Verzehr der niedrigsten und der höchsten Menge an Ballaststoffen, Fruchtfasern, Gemüsefasern, Getreidefasern und Vollkornprodukten. Anschliessend untersuchten sie, wie sich die Aufnahmedosis von 10g täglich der jeweiligen Faserquelle auf das Darmkrebsrisiko verhielt (Dosis-Wirkungs-Analyse).
Die Forscher konnten 25 Studien mit insgesamt 1.8 Millionen Teilnehmer berücksichtigen; 21 Studien für die höchste und niedrigste Verzehrmenge; 18 für die Dosis-Wirkungs-Analyse.
Regionale Verteilung: 12 Studien stammten aus Amerika, 5 aus Europa und 4 aus Asien.
Insgesamt war der Konsum grösserer Ballaststoffmengen – vor allem von Getreidefasern und Vollkornprodukten (zum Beispiel Roggen- und andere Vollkornbrote, Haferflocken, Vollkornzerealien, Cerealien mit hohem Faseranteil, Naturreis und Porridge) – mit einem allgemein verringerten Darmkrebsrisiko verbunden.
Bei der Dosis-Wirkungs-Analyse (10g/Tag) stellten die Forscher eine lineare Verbindung zwischen der Ballastoffaufnahme und dem Darmkrebsrisiko fest – d.h. je mehr Ballastoffe konsumiert wurden, desto niedriger war das Darmkrebsrisiko.
Als Schwäche ihrer Studie betrachten die Forscher, dass andere Faktoren wie sonstige Ernährung (z.B. auch der Konsum von rotem Fleisch) oder der Lebensstil (Rauchen, Alkohol, Bewegung, Übergewicht etc.) nicht untersucht wurden. Denn: Grössere Konsummengen von Ballaststoffen und Vollkornprodukten seien meist auch mit anderen gesundheitsfördernden Verhaltensweisen verbunden. Ausserdem waren in den meisten Studien die Konsummengen lediglich per Fragebögen ermittelt worden – was zu weiteren Fehlern oder Fehleinschätzungen führen kann.
Dennoch: Der schützende Effekt von Ballaststoffen und Vollkornprodukten vor Darmkrebs sei biologisch plausibel und nicht von der Hand zu weisen. Der Konsum von ganzen Körnern erhöht unter anderem die Stuhlmenge, verdünnt fäkale krebsartige Stoffe und verkürzt die Stuhlaufenthalt- und Stuhltransitzeit im Darm (der Darm bleibt in stetiger Bewegung). Ausserdem enthalten Körner weitere schützende Bestandteile wie Vitamine, Antioxidantien, Phytoöstrogene, Folsäure, Magnesium etc.
Der Konsum grösserer Mengen von Ballaststoffen und Vollkornprodukten schützt auch vor Gewichtszunahme und vor Diabetes Typ 2. Ein Teil der positiven Wirkung steht damit laut den Forschern mit dem Verzehr von Ballaststoffen sowie der verbesserten Gewichtskontrolle und einer reduzierten Insulinresistenz zusammen.
Allerdings blieben die Ergebnisse auch in Studien bestehen, in denen Folsäure und Body-Mass-Index mitberücksichtigt wurden. Dies wiederum würde wiederum auf eine unabhängige Verbindung zwischen Ballstoffen und dem Darmkrebsrisiko hinweisen.
28.02.2012