Diabetes: Hoher Blutzuckerspiegel schuld an vielen Todesfällen
Ein Fünftel aller Todesfälle weltweit sind auf einen Herzinfarkt zurückzuführen. Einem Achtel dieser Todesfälle liegt ein erhöhter Blutzuckerspiegel zu Grunde. Dies zeigt ein Artikel im Fachblatt The Lancet.
In einer aktuellen Studie der Bostoner Harvard School of Public Health suchten die Forscher einen Zusammenhang zwischen erhöhtem Blutzuckerspiegel und gefässbedingten Herzerkrankungen sowie Herzinfarkten. Die Ergebnisse wurden im Fachblatt The Lancet publiziert, hier eine Zusammenfassung der deutschen Version aus dem deutschen Lancet.
Für die Untersuchung sammelten die Forscher Daten zu Blutzuckerwerten aus 52 verschiedenen Ländern.
Laut der ermittelten Daten starben im Jahr 2001 weltweit über 950'000 Menschen an den unmittelbaren Folgen der Diabetes-Erkrankung.
Dazu kommen noch weitere 1.5 Mill. Todesfälle auf Grund von gefässbedingten Herzerkrankungen, sowie 700'000 Tote durch Herzinfarkt. In diesen Fällen lagen ebenfalls erhöhte Blutzuckerwerte vor. Die Werte lagen aber unter dem Diabetes-Diagnose-Wert.
Resultate
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die meisten Patienten nicht direkt am Diabetes sterben, sondern an durch den Diabetes mit verursachten Herz-Kreislauferkrankungen, so die Autoren.
Zum Vergleich: an den Folgen des Tabakkonsums sterben jährlich weltweit 4.8 Mio., an erhöhten Cholesterinwerten 3.9. Mio., an den Folgen von Übergewicht 2.4 Mio.
Fazit der Autoren
Bereits leicht erhöhte Blutzuckerwerte führen weltweit häufiger zu Todesfällen durch Herz-Kreislauferkrankungen als durch Diabetes.
Die Vorbeugemassnahmen müssen deshalb in beiden Richtungen miteinander (Herzkreislauf und Diabetes) vorangetrieben werden.
06.12.2006