Diabetiker fordern die Schliessung einer lebensbedrohlichen Versorgungslücke
Das Forum Insulin Schweiz (FIS), eine Patientenvereinigung von Diabetikern, hat heute in einem offenen Brief Bundesrat Couchepin aufgefordert, den Dialog mit den Diabetikern, die auf tierischen Insulin angewiesen sind, aufzunehmen.
Der Hersteller Novo Nordisk hat die Produktion natürlicher Insuline eingestellt. Auf dem Markt werden bald nur noch gentechnisch produzierte Präparate erhältlich sein. Gemäss der „NZZ am Sonntag" konnte Herr Cueni als Vertreter der Pharma-Branche beim Gesundheitsminister um Verständnis für ihre Interessen werben. Das FIS möchte nun ebenfalls direkt mit dem Gesundheitsminister sprechen.
Henriette Ludwig, Präsidentin des FIS, beklagt, dass der Pharma- Industrie ein Dialog zugestanden wird, der bisher den betroffenen Patienten verwehrt geblieben ist: «Offensichtlich werden wirtschaftliche Interessen der Pharmabranche ernster genommen als das Recht der Patienten auf eine gute und wirtschaftlich tragbare Versorgung.»
Ein Grossteil der FIS Mitglieder hat in den vergangenen 20 Jahren negative Erfahrungen mit dem heute gängigen Gentech-Insulin gemacht. Mit dem natürlichen Insulin wurden wesentlich bessere Therapieerfolge erzielt.
Der Hersteller Novo Nordisk hat die Produktion natürlicher Insuline eingestellt. Es sind nur noch Lagerbestände mit Verfalldatum April 2007 erhältlich. FIS ist alarmiert von dieser Nachricht und befürchtet, dass viele Personen ohne diese Insuline schwere, lebensgefährliche Unterzuckerungen erleben müssen oder wegen Unverträglichkeiten bei anderen Präparaten heftige Komplikationen haben werden. Die freie Wahl der Patienten für bewährte und optimal wirkende Medikamenten ist gefährdet.30.10.2006