Effekt einer Ernährungsumstellung kurz nach der Diagnose Diabetes
Die Autoren einer britischen Studie haben untersucht, wie sich Ernährungsumstellung und vermehrte körperliche Bewegung auf den Zuckerstoffwechsel und den Blutdruck von Patienten mit neu diagnostiziertem Diabetes mellitus auswirken.
Entweder erfolgte eine Standardbehandlung (Kontrollgruppe mit initialer Ernährungsberatung, Kontrolluntersuchung alle 6 Monate), eine intensive Ernährungsberatung (Beratung alle 3 Monate mit monatlicher Unterstützung durch eine Krankenschwester) oder eine intensive Ernährungsberatung plus ein Programm zur Förderung der körperlichen Aktivität mithilfe eines Schrittzählers. Gemessen wurden die Veränderungen im Zuckerstoffwechsel (HbA1c im Blut) und beim Blutdruck nach 6 Monaten.
Nach 6 Monaten ist das HbA1c – der Wert, welcher den Zuckerspiegel im Blut über die letzten 2-3 Monate anzeigt - in der Kontrollgruppe um 0.14% angestiegen und in den beiden Gruppen mit intensiver Beratung zur Umstellung des Lebensstils um 0.28% (Ernährungsumstellung) respektive 0.33% (Ernährungsumstellung + Bewegungsprogramm) abgesunken. Diese Unterschiede zwischen den Gruppen waren trotz geringerem Medikamentenkonsum in den Gruppen mit intensiver Ernährungsberatung mit oder ohne Bewegungsprogramm auch nach 12 Monaten noch nachweisbar.
Verbesserungen zeigten sich auch beim Körpergewicht und bei der Resistenz gegen Insulin, dem eigentlichen Grundübel des Diabetes. Der Blutdruckverlauf war in allen drei Gruppen vergleichbar.
Fazit der Autoren: Eine intensive Ernährungsberatung kurz nach Diabetesdiagnose verbessert den Zuckerstoffwechsel. Die Steigerung der körperlichen Aktivität zeigte in dieser Studie keinen zusätzlichen Nutzen.
13.07.2011