Einsamkeit kann tödlich sein
Eine Studie belegt, dass fehlende soziale Kontakte genau so schädlich und krankmachend sind wie Rauchen oder starkes Übergewicht. Das soziale Umfeld – oder das Fehlen eines solchen– muss als Risikofaktor für die Gesundheit ernst genommen werden, so die Forscher.
Die Studienanalyse umfasste 148 Studien mit über 300'000 Menschen, vornehmlich aus der westlichen Welt und hatte das Sterberisiko im Fokus.
Wie die Studienautoren im Fachmagazin "PLoS Medicine" berichten, ist bei Menschen mit einem gut funktionierenden Freundes- und Bekanntenkreis die Überlebenswahrscheinlichkeit um 50% höher als bei Menschen mit keinen oder geringen sozialen Kontakten. Die Forscher gehen sogar soweit, das Gesundheitsrisiko fehlender Kontakte mit dem Risiko von Rauchen, Übergewicht sowie von Bewegungsmangel zu vergleichen. Geschlecht, Alter und sozialer Status scheinen dabei keinen Unterschied zu machen.
Dies bedeute, dass Ärzte fortan das Umfeld vor allem auch bei älteren Patienten nicht aus den Augen lassen dürften, so die Forscher. Denn: das soziale Umfeld zeigte in der Studie deutliche Auswirkungen auch auf die seelische Gesundheit. Einige Studien hätten sogar belegt, dass gute soziale Kontakte das Immunsystem stärken würden.
Fazit der Autoren: Die Studienanalyse zeigt, dass die Überlebensfähigkeit des Menschen einerseits von einer Gesundheitsvorsorge mit guter Ernährung, genügend Bewegung, Normalgewicht und fehlendem Tabak- oder Alkoholmissbrauch abhängt; andererseits müssten sowohl Mediziner wie auch Kliniken das soziale Umfeld beobachten und gegebenenfalls helfen, soziale Kontakte zu fördern.
28.07.2010