Elternratgeber: Wieviel Putzen darfs denn sein?
Wie viel Sauberkeit ist nötig? Wann wird Hygiene ungesund? Und wie kann Putzen auch Spass machen? Ein Mediziner, ein Umweltberater und eine Ethnologin geben Auskunft.
In privaten Haushalten sind antibakterielle Reinigungsmittel nicht nur überflüssig, sondern sogar auch wirkungslos, so Widmer, Leiter der Abteilung für Spitalhygiene am Unispital Basel. Zudem belasten sie die Umwelt. Selbst beim WC reichen handelsübliche Reinigungsmittel völlig aus, meint Widmer.
Dass beim Putzen allzu viel ungesund ist, wird auch im Zusammenhang mit Allergien immer wieder erwähnt.
Putzen muss keine Qual sein
Für die wenigsten Menschen ist Putzen angenehm. Eine Qual muss es deswegen noch lang nicht sein, meint Katharina Zaugg, Reinigungsfachfrau und Ethnologin. Mit Kursen, Performances und Büchern versucht Sie den Weg zum unverkrampften Putzen zu vermitteln. "Es geht nicht einfach darum, einen Raum zu reinigen. Wir müssen weg von einer mechanischen zu einer beseelten Alltagskultur kommen", so Zaugg.
Weniger ist mehr
Welche Rolle spielt das Umweltbewusstsein beim Putzen? Das grösste Problem für die Umwelt sind heute nicht mehr die waschaktiven Substanzen
(Tenside). Diese können in der Regel biologisch gut abgebaut werden, so
Meienberg, Umweltberater und Leiter des "Öku-Forum" der Stadt Luzern. Problematisch sind dagegen die Duftstoffe, da diese nicht abbaubar sind und so direkt in Flüsse und Seen gelangen.
Weniger ist daher mehr, wenn es um den Putzschrank geht. Im Grunde reichen fünf Flaschen: ein Allzweckreiniger, ein Bad-/WC-Reiniger, ein Scheuermittel, Putzsprit für die Fenster und Essig gegen Kalk.
24.04.2007