Erkältungshusten: Dauer wird von Patienten oft unterschätzt
Ein Erkältungshusten dauert oft länger als viele Patienten erwarten. Diese falsche Erwartungshaltung sei unter anderem auch einer der Gründe, warum häufig unnötig Antibiotika verschrieben werden, dies die Schlussfolgerung von Autoren einer Studienanalyse.
Die Forscher verglichen die Antworten mit den Ergebnissen von 19 Studien zur tatsächlichen Dauer eines akuten Hustens. Die Teilnehmer in den Studien waren gegen den Husten nicht oder mit Placebo behandelt worden und waren ansonsten gesund.
Im Schnitt dauerte der unbehandelte Husten in den Studien etwa 17 Tage. Im Vergleich dazu meinten die telefonisch Befragten, der Husten sollte im Schnitt innerhalb 5 bis 7 Tagen vorbei sein. Je nach Krankheitssituation (Husten mit oder ohne Auswurf/Fieber) könne dies auch schon mal zwischen 7.2 bis 9.3 Tage dauern, so die Befragten. Personen mit geringem Bildungsstand und solche, die bereits schon mal bei Husten Antibiotika einnehmen mussten, waren eher der Meinung, dass Antibiotika bei ''Husten'' immer helfen würden.
Fazit der Autoren: Ein normaler Erkältungshusten dauert unbehandelt im Schnitt etwa zwei Wochen, wie Studien zeigten. Viele Patienten meinen jedoch, dass ein Husten generell viel schneller vorbei sein sollte. Dies sei ein wichtiger Punkt zur Verringerung unnötiger Antibiotikabehandlungen, zum Beispiel durch entsprechende Aufklärung der Patienten.
Anmerkung der Redaktion: Patienten, die wissen, dass ein Husten länger gehen kann, verlangen wahrscheinlich weniger häufig ein Antibiotikum. Zudem sind viele Erkältungskrankheiten ohnehin durch Viren versursacht und dann helfen Antibiotika sowieso nicht.
11.02.2013