HIV: Rauchen verkürzt Lebenserwartung stärker als die Infektion selbst
Dank der antiretroviralen HIV-Therapie haben Betroffene heute eine fast normale Lebenserwartung – ausser sie Rauchen. Denn: Nikotinkonsum ist für über 60 Prozent aller Todesfälle bei HIV-Infizierten verantwortlich, wie Forscher aus Kopenhagen schreiben.
In beiden Gruppen verkürzte der Nikotinkonsum die Lebenserwartung - das war vorauszusehen.
Laut den Ergebnissen kommt es bei HIV-Infizierten aufgrund des Rauchens auf 1'000 Personenjahre zu 17 zusätzlichen Todesfällen; bei den Nichtrauchern waren dies nur 4.8 zusätzliche Todesfälle. Für 61.5% aller Todesfälle bei HIV-Infizierten war der Nikotinkonsum verantwortlich; bei Nicht-Infizierten Rauchern lag dieses Risiko bei 34.2%.
Ein 35-jähriger HIV-Infizierter Nichtraucher hat laut Berechnungen der Forscher demnach eine Lebenserwartung von 78.4 Jahren. Bei HIV-Infizierten Rauchern liegt die Lebenserwartung nur noch bei 62.4 Jahren.
Bei einer gut organisierten HIV-Betreuung und bei gratis Abgabe der antiretrovirale Therapie an die Betroffenen, reduziert die Nikotinsucht die Lebenserwartung von Infizierten stärker, als das Virus selbst, so das Fazit der Forscher. Es lohne sich demnach, die Patienten nebst der medizinischen Betreuung, auch zur Rauchabstinenz hinzuführen und dahingehend Hilfe anzubieten.