Heilkraft der Pflanzen
Fast zwei Drittel der Weltbevölkerung (aktuell 6.5 Milliarden Menschen) greifen auf die Heilkraft der Pflanzen zurück. Vor allem in den Industrieländern boomt der Verbrauch rezeptfreier, pflanzlicher Präparate.
Wie viele der pflanzlichen Präparate tatsächlich wirken ist umstritten. Viele Pflanzen sind gründlich erforscht und ihre Wirkungen gut dokumentiert. Über andere Pflanzen lassen sich aufgrund der bisher gesammelten Daten keine sicheren Aussagen über deren tatsächliche Wirksamkeit machen.
Unklar ist auch die Rolle des Scheineffektes: Menschen greifen zu Naturpräparaten, weil sie sich besser fühlen wollen; und es geht ihnen nach der Einnahme tatsächlich besser. Ob die Verbesserung aber tatsächlich auf die Wirkung des Präparats beruht, ist oft nicht sicher zu sagen (Placeboeffekt = Scheineffekt).
Ausser Frage steht jedoch, dass viele Pflanzen eine heilsame Wirkung besitzen, wie Untersuchungen bereits belegten. Hier einige Beispiele:
- Roten Sonnenhut: bestimmte Inhaltstoffe aktivieren Fresszellen im Blut, die Bakterien und Viren abtöten.
- Knoblauch senkt messbar den Blutdruck und den Cholesterinspiegel im Blut. Allicin, ein weiterer Inhaltstoff im Knoblauch wirkt sowohl gegen krankmachende Bakterien als auch gegen Pilze.
- Ingwer enthält mindestens zehn Wirkstoffe gegen Viren, zudem hat er eine Wirkung gegen Schwindel und Reisekrankheit.
- Auch die Wurzel der Kanadischen Gelbwurz enthält Stoffe, die bestimmte Bakterien, Pilze und Einzeller angreifen.
"Wir müssen neue Wege finden, auf die Natur zu hören, ohne auf die Vorteile der Wissenschaft zu verzichten," sagt Baruch Blumberg - Nobelpreisträger für Medizin 1976. Blumberg: "Die Wissenschaft sollte dieser Frage aufgeschlossen gegenüberstehen. Denn dadurch definiert sich die Wissenschaft ja gerade, dass sie für neue Beweise, für neue Denkansätze offen ist. Wissenschaft kennt keine endgültigen Wahrheiten. Sie ist ein ständiges Suchen und Forschen."
23.02.2006