Herzinfarkt beim Fussball-Schauen
Die Aufregung bei einem Fussballmatch erhöht das Herzinfarkt-Risiko bei den Fans. Verschiedene Studien haben dies bereits früher belegt.
Spannende Fussballspiele können für Fans besonders vor dem Fernsehern tödlich enden. Dies haben verschiedene Wissenschaftler in verschiedenen Studien herausgefunden.
Besonders gefährdet sind Männer, die rauchen, Übergewicht haben und eher stressanfällig sind.
Holländische Forscher berichten, dass die Aufregung vor dem Fernseher am 22. Juni 1996 vermutlich 14 Männern das Leben gekostet habe. An diesem Tage wurde nämlich die niederländische Nationalmannschaft bei der EM in einem extrem spannenden Spiel von Frankreich geschlagen.
Die Forscher verglichen die Zahl der tödlichen Herzattacken dieses Tages mit den fünf Tagen vor und nach dem Spiel sowie mit dem 22. Juni 1995 und 1997. Sie stellten fest, dass am Tag des Fussballspiels die Zahl der tödlichen Herzversagen um 50 Prozent angestiegen war.
Britische Fans
Eine andere Studie aus England untersuchte den Verlauf von Spielen während der WM 1998 in Frankreich. Die Forscher untersuchten, wie viele Menschen mit Herzinfarkt, Schlaganfall, Selbstverletzung oder mit Verletzungen aus Strassenverkehrsunfällen am Tag der Spiele der britischen Nationalmannschaft sowie fünf Tage darüber hinaus ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Diese Zahl verglichen sie mit der Häufigkeit ähnlicher Fälle in den Jahren zuvor, sowie im Monat vor den Fussballspielen.
Demnach stieg die Herzinfarkt-Rate am Tag des WM-Achtelfinales zwischen England und Argentinien sowie während den darauffolgenden zwei Tagen um 25 %. England verlor dieses Spiel damals beim Penaltyschiessen (British Medical Journal, Bd.325, S.1439, 2002).
Der Rat der Mediziner:
Fans sollten statt in einer grossen Menge in einer kleinen Gruppe Fussball schauen, sich beim Alkohol- und Nikotinkonsum zurückhalten und sich zwischen den Spielen um Familie, Partner und Freunde kümmern. Und – zwischendurch sich selber sportlich betätigen!
07.06.2006