Kampf gegen Depressionen bei Jugendlichen
Alle drei Tage begeht in der Schweiz ein Jugendlicher Selbstmord und meistens ist eine Depression Schuld, sagen Experten des Bündner Bündnis gegen Depressionen. Das Bündnis will das Tabuthema brechen und startet eine Präventionskampagne.
Schätzungsweise rund 1'500 Kinder und Jugendliche allein im Kanton Graubünden leiden an einer Depression.
Leider ist die Krankheit selbst bei Erwachsenen immer noch ein Tabu. Bei Jugendlichen wird eine Depression ausserdem häufig nicht erkannt oder mit Entwicklungsschwierigkeiten verwechselt. Damit erfahren die Betroffenen keine Behandlung.
Dagegen will das Bündner Bündnis gegen Depressionen mit einer neu lancierten Präventionskampagne angehen. Ein spezieller Flyer, der sich an Jugendliche richtet, soll Betroffene, aber auch Freunde oder Angehörige ermuntern, über das Thema zu sprechen und entsprechend zu handeln. Die drei Kernbotschaften der Kampagne sind: Depression kann jeden treffen, Depression hat viele Gesichter und wichtig: Depression ist eine Krankheit und kann behandelt werden.
Laut internationalen Studien ist etwa bei 2% der Kinder und bei etwa 3% der Jugendlichen eine Depression feststellbar und bei den meisten Suiziden liegt eine Depression zugrunde. Alle drei Tage nimmt sich ein Jugendlicher das Leben und etwa 9‘000 Jugendliche verüben mindestens einen Selbstmordversuch. Bei Jugendlichen gilt Selbstmord als zweithäufigste Todesursache.
Die Flyer, welche in Apotheken und anderen öffentlichen Stellen aufliegen werden, enthalten Adressen, wo Betroffene, Freunde oder Angehörige bei Bedarf Hilfe finden: Zum Beispiel die der Kinder- und Jugendpsychiatrie Graubünden oder die anonyme Telefonberatung für Kinder- und Jugendliche mit der Telefonnummer 147 – diese gilt schweizweit.
Das Bündner Bündnis gegen Depression handelt im Auftrag der Bünder Regierung und wird von den Psychiatrischen Diensten Graubünden geleitet. Unterstützt wird das Bündnis von 18 Verbänden aus Medizin, Ausbildung, Sozialwesen und Wirtschaft.
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29.03.2011