Migräne: Weniger Attacken durch regelmässige sportliche Aktivitäten
Es muss nicht gerade ein Marathon sein, aber wer sich regelmässig leicht und sportlich bewegt, hat deutlich weniger Kopfschmerzattacken. Den Grund dafür vermuten Mediziner im Stressabbau ohne an die Leistungsgrenzen zu kommen, wie sie anhand von zwei Untersuchungen zeigen.
Für die erste Studie teilen Schmerzmediziner die bis dato sportlich inaktiven Teilnehmer in zwei Gruppen auf: Die eine Gruppe war gefordert, während 10 Wochen dreimal wöchentlich unter Anleitung eines Trainers ein leichtes Lauftraining zu absolvieren - die andere Gruppe blieb inaktiv wie bisher.
Das Lauftraining bestand in einem halbstündigen Intervalltraining mit Gehpausen. Dabei durfte die Leistungsgrenze nicht überschritten werden. Zusätzlich mussten alle Teilnehmer ein Kopfschmerztagebuch führen.
Nach 10 Wochen waren die Ergebnisse deutlich: Bei den Sportlern reduzierten sich die Migräneattacken um 45%. In einer zweiten Untersuchung wollten die Mediziner wissen, ob die Trainingsintensität einen Einfluss auf das vorliegende Ergebnis hatte. Die joggenden Migränepatienten wurden zu diesem Zweck mit einer anderen Migräne-Gruppe verglichen, die ebenfalls ein Lauftraining absolvierte; dreimal wöchentlich gingen sie Walken, also eine leichtere sportliche Variante.
Ergebnis: Bei beiden sportlichen Gruppen reduzierten sich die Kopfschmerzattacken um je 20%.
Fazit der Autoren: Regelmässige, leichte sportliche Aktivitäten - egal ob Joggen oder Walken - können Kopfschmerzattacken bei Migränepatienten reduzieren. Wichtig: Die Leistungsgrenze soll dabei nicht überschritten werden, so die Mediziner am Deutschen Schmerzkongress in Mannheim.
11.10.2012