Migräne und Kopfschmerzen ohne Folgen für die Hirnleistung
Im Kernspintomogramm sind bei Migräne-Patienten häufig Beschädigungen der weissen Hirnsubstanz nachweisbar. Eine Studie zeigt aber, dass Migräne-Betroffene trotzdem nicht mit einer Einbusse ihrer Hirnleistung rechnen müssen.
Häufig sind solche aber auch bei Migräne- oder anderen Kopfschmerz-Patienten. Da Migräne-Attacken meist im jugendlichen Alter beginnen, befürchteten die Forscher deswegen eine Reduktion der Hirnleistung im Alter.
In einer Studie untersuchten die Forscher des französischen Forschungsverbundes INSERM deshalb die Hirnleistung von 780 Personen im Alter von durchschnittlich 69 Jahren mit Migräne-Attacken oder anderen Kopfschmerzen im Lebenslauf.
Migräne- und Kopfschmerzpatienten wiesen zwar zweimal häufiger so genannte Hyperintensitäten der weissen Hirnsubstanz auf. Am deutlichsten waren die Schädigungen der weissen Hirnsubstanz bei Migräne-Betroffene mit Aura zu finden. Also muss es sich hier um eine besonders ungünstige Migräne-Form handeln, so die Forscher. Dennoch stellten sie keine Zunahme von Hirnleistungseinbussen bei den Teilnehmern fest.
Frühere Studien hatten gezeigt, dass insbesondere Migräne-Patienten mit Aura ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall hatten. Diese Gefässschädigungen werden als Folge der Gefässkontraktion (Starkes Zusammenziehen der Gefässe und Durchblutungsstörungen als Folge) während einer Migräneattacke interpretiert.
Dennoch scheint das Schlaganfallrisiko bei Migräne-Patienten insgesamt gering zu sein. Und die Gefahr, dass solche meist stummen Hirninfarkte im Alter die Hirnleistung beeinträchtigen, scheint gemäss der neusten Studie nicht zu bestehen.
24.01.2011