Nur gut ein Drittel der Fernreisenden lassen sich vorgängig vom Arzt beraten
Der Stellenwert einer optimalen Aufklärung zu Gesundheitsvorsorge auf Reisen wird offensichtlich unterschätzt, wie eine Studie bestätigt. So lassen sich nur knapp 20% durch eine Impfung vor vermeidbaren Erkrankungen wie Grippe, Typhus oder Hepatitis A schützen. Auch mehr Wissen zu krankheitsvorbeugenden Massnahmen im Umgang mit Lebensmitteln oder Wasser könnte viele Reisende besser schützen.
Die Studie zeigte, dass es nicht so sehr darauf ankommt, wohin und aus welchem Grund man reist, sondern wie gut man aufgeklärt oder durch Impfungen geschützt ist.
Die Daten stammen aus der internationalen Datenbank GeoSentinel Surveillance Network und wurden auf der Onlinefachseite medscape.de veröffentlicht.
So belegt die Studie, dass Reisende nach Afrika und Asien am häufigsten erkranken. Nur etwa 40% der Reisenden in solche Länder hatte sich aber vorher bei einem Arzt nach Vorbeugemassnahmen erkundigt. Dabei kommt mehr als ein Drittel der Reisenden aus Asien (Südostasien), dem Mittleren Osten oder aus der Subsahara-Region sowie aus Nordafrika mit einer Magen-Darminfektion zurück.
29% kommen mit einer Malariainfektion aus Afrika zurück und viele bringen das Denguefieber aus der Karibik, Südostasien und Lateinamerika mit. Etwa 20% erleiden eine Hautinfektion z.B. durch Tierbisse oder Insektenstiche – vornehmlich in Südostasien, Afrika (südlich der Sahara), Lateinamerika sowie der Karibik. Nicht selten sind auch Hauterkrankungen durch die sogenannten Hakenwürmer, die sich unter der Haut einnisten.
Sorge bereitet den Studienautoren, dass sich bloss knapp 20% durch eine Impfung vor vermeidbaren Krankheiten wie Grippe, Thyphus oder Hepatitis A, vorgängig schützen liessen. Auch streichen die Forscher hervor, dass die optimale Aufklärung über hygienische Vorsichtsmassnahmen im Umgang mit Lebensmittel und Wasser durch einen Arzt, viele Reisende vor Krankheiten schützen könnte.
Gegenüber medscape.de äusserte sich ein Britischer Tropenmediziner wie folgt: Die Daten würden Hinweise geben auf die Wahrscheinlichkeit, dass ein Reisender aus einem bestimmten Land, an einer bestimmten Infektion erkrankt. Exakte Verbindungen zwischen bestimmten Krankheitserregern sowie einem bestimmten Reiseland würden damit aber nicht dargestellt, betont der Mediziner.
04.09.2013