Online-Therapie bei Depression erfolgreich
Psychotherapien als „Chat“ sind billiger, benötigen weniger Aufwand für den Patienten und wirken, wie eine Studie der Universität Bristol an 149 Patienten belegt.
113 von 149 brachten ihre Online-Sitzungen in vier Monaten zu Ende; bei einer Kontrollgruppe von 148 Patienten, die vom Hausarzt eine Therapie erhielten, beendeten nur 97 die ganze Therapie.
Nach Ende der Therapie lagen 38% der Patienten der Online-Gruppe auf einer speziellen Depressionsskala unter 10 Punkten (14 Punkte oder mehr gilt als Depression); bei den konventionell Therapierten waren dies nur 24%. Auch vier Monate nach Ende der Therapie profitierten die Patienten mehr von der Online-Behandlung als von der konventionellen Therapie.
Fazit der Autoren: Den Interessen der Patienten (weniger Weg, weniger Zeitaufwand) sowie der Versicherer (billiger) kommt diese Art von Therapie entgegen. Schliesslich müssten der Erfolg und der ökonomische Wert entscheidend sein für eine Therapiewahl.
Wichtig erscheint den Autoren jedoch, dass Patienten und Therapeuten aus ähnlichen Umfeldern stammen, sodass nicht ein Callcenter irgendwo in der Welt herangezogen wird. Ob traditionelle Therapeuten mit einem solchen Therapierahmen einverstanden sind, wird sich weisen.
26.08.2009