Psychologie: Glaube an Schicksal hilft bei der Trauerverarbeitung
Menschen, welche davon überzeugt sind, dass das Leben und damit auch der Tod vom Schicksal bestimmt sind, können den Tod ihres Partners besser akzeptieren als jene, die nicht an unkontrollierbare Einflüsse glauben.
Den Teilnehmern war gemeinsam, dass auch nach vier Jahren die Lebenszufriedenheit der Verwitweten durch den Verlust des Partners deutlich vermindert war.
Es zeigte sich, dass diejenigen Teilnehmer, welche überzeugt davon waren, dass das Leben und damit auch der Tod mehr vom Zufall oder vom Schicksal bestimmt sind, konnten deutlich besser mit dem Verlust umgehen als jene, welche mit der Vorstellung leben, alles in den Händen zu haben.
Dies überraschte die Psychologen umso mehr, als frühere Studien belegt hatten, dass der Glaube an das Schicksal für die Menschen ein deutlicher Nachteil ist. Zum Beispiel wurde gezeigt, dass solche Menschen generell unzufriedener, weniger erfolgreich im Beruf und häufiger krank sind.
Die aktuellen Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass der Glaube an den Zufall oder an das Schicksal in anderen Punkten Vorteile zeigt, so die Forscher. Vielleicht helfe der Gedanke, dass man nicht alles in den Händen haben kann, das heisst, dass der eigene Einfluss auf das Leben auch seine Grenzen hat.
13.10.2010