Rohmilch könnte Kinder vor Asthma und Allergien schützen
Von Muttermilch weiss man, dass sie vor Asthma und Allergien schützen kann. Forscher untersuchten, ob dies auch für Rohmilch gilt. Rohmilch kann zwar schützen, wie sie herausfanden. Allerdings weiss man, dass sie gesundheitlich nicht ganz unbedenklich ist.
Proteine werden für den Muskelaufbau, die Erneuerung von Körpergewebe und das Wachstum benötigt. Kalzium ist wichtig für die Gesundheit der Zähne und der Knochen. Milch enthält auch wertvolle Omega-3-Fettsäuren (ungesättigte Fettsäuren). Sie liefern Energie und wirken sich positiv auf den Blutcholesterinspiegel aus. Da der Körper diese nicht selber produzieren kann, müssen sie aus Nahrungsmitteln aufgenommen werden.
Die Rohmilch enthält - im Gegensatz zur industriell verarbeiteten Milch - noch die ganze Ladung an Nährstoffen. Aber: Rohmilch kann Krankheitserreger enthalten, die für die Gesundheit nicht unbedenklich sind. Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder, Schwangere, Senioren sowie Patienten mit einem schwachen Immunsystem, sollten deshalb keine Rohmilch konsumieren. Mittels verschiedener Verfahren wird Milch heute keimfrei und haltbar gemacht, zum Beispiel durch Kochen oder durch Pasteurisieren. Damit werden zum Teil aber auch wertvolle Bestandteile zerstört.
Die Allergologen der Ludwigs-Maximilians-Universität in München konnten für ihre ‘’PASTURE’’-Studie über 1’000 Mütter gewinnen. Diese berichteten regelmässig über den Gesundheitszustand sowie die Ernährungsgewohnheiten ihrer Kinder bis zum sechsten Lebensjahr. Die Forscher stellten fest, dass Kinder, die regelmässig Rohmilch tranken, mit 6 Jahren seltener an Asthma litten, als Kinder, die nur industriell verarbeitete Milch konsumierten.
Zusammen mit Forschern der Universität Marburg gingen die Studienleiter diesem Phänomen auf den Grund. Sie untersuchten verschiedene Arten von Milch: erhitzte Rohmilch, unverarbeitete Rohmilch sowie verarbeitete Vollmilch beziehungsweise fettreduzierte Milch. Dabei zeigte sich, dass der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren mit der Verarbeitung der Milch abnimmt. Die Forscher vermuten aber, dass der Schutz der Milch gegen Asthma und Allergien auch vom Gehalt an Omega-3-Fettsäuren abhängt. Omega-3-Fettsäuren wird zugeschrieben, dass sie in entzündungshemmende Stoffe umgewandelt werden.
Aufgrund der Krankheitserreger in der Rohmilch können die Forscher deren Konsum aber dennoch nicht bedenkenlos empfehlen. Sie plädieren dafür, die Entwicklung neuer schonender Milchverarbeitungsverfahren voranzutreiben, die die schützenden Inhaltsstoffe nicht zerstören, aber die Milch dennoch für die Gesundheit unbedenklich machen.
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23.02.2016