Schlaganfall-Patienten immer jünger
Das Durchschnittsalter der Menschen, die einen Schlaganfall erlitten, ist von 71 auf 68 Jahre gesunken und die Zahl der Schlaganfälle zwischen 20- und 45-Jährigen ist von 4.5 auf 7.3% gestiegen, berichten Neurologen an der US-Jahreskonferenz in San Antonio.
7.3% der Schlaganfälle stammen aus der Altersgruppe 20 bis 45 Jahre; 1993 sind es noch 4.3% gewesen. Die Forscher vermuten als Ursache die Zunahme von Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht.
Auch Österreichische Experten warnen vor diesen Tendenzen: In Schwellenländern liegt das Durchschnittsalter für einen Schlaganfall bei 55 Jahren. Dank Prävention und guten Therapien liegt das Durchschnittsalter für einen Schlafanfall in Europa bei rund 75 Jahren. Zwar werden in Spitälern behandelte Schlaganfälle sowohl in Österreich wie auch in Deutschlang registriert; wissenschaftliche Auswertungen können aber damit nicht gemacht werden. Dazu braucht es epidemiologische Daten, welche zurzeit nur im Bezirk Oxfordshire in England erhoben werden: Dort werden in allen Altersgruppen zwar weniger Schlaganfälle verzeichnet; dennoch wurden Schlaganfälle insgesamt häufiger, da die Lebenserwartung ansteigt. Die Altersgruppe unter 45 wird nicht erfasst – somit können hier keine Tendenzen aufgezeigt werden.
Auch Kinder erleiden Schlaganfälle
Aus dem Kinderspital Philadelphia präsentierten Forscher die Resultate einer Untersuchung von 90 an Herzkranzgefäss-Erkrankung leidenden Kindern. 12 davon erlitten innerhalb von sechs Jahren einen zweiten Infarkt. Bei jedem zweiten war der erste Infarkt gar nicht bemerkt worden, weshalb sie keine entsprechende Behandlung erhielten.
Die Symptome eines Schlaganfalls bei Kindern sind nicht so ausgeprägt wie bei Erwachsenen, die Untersuchung gestaltet sich komplizierter und die Kinder sind auch häufig weniger gut in der Lage, Symptome richtig zu beschreiben. Das sind alles Gründe, weshalb ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt bei Kindern oftmals nicht rechtzeitig diagnostiziert wird.
Die Ursachen eines kindlichen Schlaganfalls unterscheiden sich ebenfalls: Anders als bei Erwachsenen können Schlaganfälle bei Kindern durch Infektionen, Gerinnungsstörungen oder angeborene Herzfehler ausgelöst werden.
Die Schweiz führt das weltweit grösste Register für Schlaganfälle im Kindesalter: Danach sind pro Jahr etwa 5 von 100'000 Kindern von einem Schlaganfall betroffen. Zwar erholen sich Kinder nach einem Schlaganfall in der Regel schneller als Erwachsene, dafür können bei Kindern lang anhaltende Probleme vor allem in der Gedächtnisleistung auftreten.
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01.03.2010