Schokolade als süsse Vorbeugung gegen Schlaganfall vermutet
Der Schokolade – insbesondere der hochkakaohaltigen – wird schon länger eine gefässchützende Wirkung nachgesagt. Dies wurde auch in Studien belegt. Eine schwedische Studie zeigt nun, dass der Konsum von einer halben Tafel wöchentlich das Schlaganfallrisiko verringern kann.
Die Teilnehmer, zu Beginn der Studie zwischen 45- und 79-jährig, wurden aufgefordert, zu ihren Ernährungsgewohnheiten Auskunft zu geben - unter anderem auch zu ihrem Schokoladenkonsum.
Während der 10-jährigen Beobachtungszeit erlitten knapp 2'000 Männer einen ersten Schlaganfall: 1'510 erlitten einen Schlaganfall auf Grund einer plötzlichen Minderdurchblutung des Gehirns, bei 320 war eine Hirnblutung der Grund und bei 170 blieb die Ursache für den Schlaganfall unklar.
Der Einfluss des Schokoladekonsums zeigte sich wie folgt: In der Gesamtzahl der Schlaganfälle - egal welcher Ursache - war bei jenen Männern mit dem höchsten Schokoladekonsum (im Schnitt 63 Gramm schwedische Milchschokolade wöchentlich) das Schlaganfallrisiko um 23% niedriger - verglichen mit jenen Männern, die keine Schokolade konsumierten. Zogen die Forscher aber noch andere Risikofaktoren wie Alter, Rauchen, BMI, Bluthochdruck, körperliche Aktivitäten sowie den Konsum von rotem Fleisch, Koffein, Alkohol, Fisch, Obst und Gemüse hinzu, schrumpfte der Vorteil bei den Schokoladekonsumenten auf 17%. Das heisst: Nur Schokoladeessen allein genügte nicht als Vorbeugemittel gegen Schlaganfall.
In einem zweiten Schritt verglichen die Forscher ihre Ergebnisse mit vier weiteren Studien mit insgesamt 4'260 Schlaganfällen und einer Studiendauer zwischen 8 und 16 Jahren. Unter Berücksichtigung anderer Lebens- und Ernährungsfaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen oder entgegenwirken, zeigte sich dennoch beim höchsten Schokoladekonsum ein um 19% reduziertes Schlaganfallrisiko.
In allen fünf Studien war das Schlaganfallrisiko am niedrigsten unter hohem Schokoladekonsum (im Schnitt 63 Gramm pro Woche), was die Forscher veranlasst, der Schokolade eine gefässchützende Wirkung zuzuschreiben. Denn: Bereits frühere Studien (vom letzten Jahr) hätten ergeben, dass der Schokokonsum das Herzgefäss-Risiko um 37% und das Schlaganfallrisiko um 29% senkt.
Die aktuelle Studie habe aber auch ergeben, dass Schokoladegeniesser insgesamt ein gesünderes Leben führten als Schokoabstinenzler, sodass ein Grossteil der Wirkung womöglich auch auf den generell gesünderen Lebensstil zurückzuführen sei. Und: Wenn, dann wäre wohl nur dunkle Schokolade, welche einen hohen Anteil an Kakao und damit an gefässchützenden Flavonoiden enthalte, als Gefässschützer dienlich, so die abschliessende Vermutung der Forscher.
11.09.2012