Seelischer Stress erhöht das Schlaganfall-Risiko
Bisher ging man davon aus, dass Depressionen ein Risikofaktor für einen Hirnschlag darstellen. Ob dem wirklich so ist, hat eine Beobachtungsstudie untersucht.
An der Studie waren 30’000 Bewohner der Grafschaft Norfolk, GB, im Alter zwischen 41 und 80 Jahren, beteiligt. Untersucht wurde der Einfluss der Ernährung und des Lebensstils auf Krebserkrankungen.
Bei der Eingangsuntersuchung beantworteten die Teilnehmer zusätzlich Fragen zu mentalen Störungen und deren Einfluss auf die Lebensqualität.
Von 20’627 Teilnehmern, die vor Beginn der Studie keinen Schlaganfall in der Krankengeschichte aufwiesen, erlitten in der 8.5-jährigen Beobachtungszeit 595 einen Hirnschlag. Bei keinem der Hirnschlagpatienten war eine schwere Depression in der Vorgeschichte bekannt.
Auffällig war, dass jene Teilnehmer, die in den Fragebogen zu mentalen Störungen, gesteigerten seelischen Stress angegeben hatten, deutlich häufiger zu den Schlaganfall-Patienten gehörten. Der Zusammenhang blieb bestehen, wenn andere Hirnschlag-Risikofaktoren wie Rauchen, Blutdruck, Cholesterinwert, Übergewicht, frühere Herzinfarkte, Zuckerkrankheit, soziale Schichtzugehörigkeit, Erziehung, Bluthochdruckbehandlung, Schlaganfälle in der Familie oder eine frühere Anwendung von Antidepressiva mitberücksichtig wurden.
Dazu der Studienleiter: „Je höher der seelische Stress, desto grösser war das Hirnschlagrisiko. Aber: Depressionen scheinen keinen Einfluss auf das Hirnschlagrisiko zu haben.“
05.03.2008