Strassenlärm unter Verdacht als Depressionsrisiko
Chronischer Lärm kann krankmachen, das wurde bereits mehrfach belegt. Nun zeigt eine neue Studie, dass Lärm auch im Zusammenhang mit Depressionen stehen kann.
Auch gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, nach denen chronischer Lärm das Diabetesrisiko erhöht. (zur Studie >>)
Deutsche Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen analysierten Daten von 3'300 Teilnehmern der Heinz Nixdorf Recall Studie. Die Teilnehmer waren zwischen 45 und 75-jährig und zeigten zu Beginn der Studie keine Symptome einer Depression. Hohe Strassenlärmexposition wurde wie folgt definiert: 24 Stunden tägliches Ausgesetztsein gegenüber einem Lärmpegel von über 55 Dezibel. Nebst dem Strassenlärm wurden auch andere Faktoren wie Alter, Geschlecht, sozio-ökonomischer Status, Verkehrsnähe, Gewicht, Raucherstatus, andere Krankheiten, Schlafstörungen etc. für die Berechnungen miteinbezogen.
Resultat: Über 35% der Studienteilnehmer waren hohen Strassenlärmexpositionen ausgesetzt. Nach einer durchschnittlich fünfjährigen Beobachtungszeit hatten über 300 der Studienteilnehmer starke depressive Symptome entwickelt. Dabei zeigte sich, dass Teilnehmer, die viel Strassenlärm zu ertragen hatten, stärker betroffen waren als jene, die tieferen Lärmimmissionen (weniger als 55 Dezibel) ausgesetzt waren.
Interessant war auch, dass bildungsärmere Teilnehmer öfter depressive Symptome entwickelten als besser ausgebildete. Auch Personen, die zu Studienbeginn bereits über Schlafstörungen berichteten, entwickelten eher depressive Beschwerden.
Die Forscher kamen zum Schluss, dass hohe, chronische Lärmbelastungen das Risiko für Depressionen erhöhen können.
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13.01.2016