Studie: Medikamente für Frühgeborene könnten gefährlich sein
Medikamente, die Frühgeborenen oral verabreicht werden, enthalten giftige Substanzen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von britischen Forschern. Sie warnen aber Eltern davor, in Panik zu verfallen.
Die Forscher um Hitesh Pandya von der Universität Leicester untersuchten Medikamente, die 38 Frühgeborenen verabreicht worden waren. Die Kinder wogen bei der Geburt alle weniger als 1.5 Kilogramm. Die Arzneien wurden ihnen eingeflösst, weil sie noch keine Tabletten einnehmen konnten.
Im Alter zwischen zwei und neun Wochen erhielten die Kleinkinder diverse Medikamente, um Krankheiten und Komplikationen vorzubeugen. Dazu gehören Eisenpräparate und Vitamine aber auch Abführmittel und Entzündungshemmer. Viele dieser Arzneien enthalten Hilfsstoffe, die dafür sorgen, dass der eigentliche Wirkstoff vom Körper richtig aufgenommen wird.
Alkohol und Zuckerersatz
Die Forscher zählten rund 20 verschiedene Hilfsstoffe in den verabreichten Medikamenten, wie sie in der Fachzeitschrift "Archives of Disease in Childhood" schreiben. Einer davon war der Alkohol Ethanol. Die Forscher berechneten, dass die Frühchen pro Woche 0.2 bis 1.8 Milliliter Ethanol erhielten, was bis zu sieben Getränken entspricht.
Ein anderer Hilfsstoff waren der Zuckerersatz Sorbit. Manche der Babys erhielten davon mehr als den für Erwachsene empfohlenen Grenzwert. In dem Mix enthalten war auch die Chemikalie Propylenglykol, die laut den Forschern in Verdacht steht, nervenschädigend zu wirken.
Keine Panik
Die Forscher warnen Eltern davor, wegen der Forschungsresultate in Panik zu verfallen. Die Chemikalien kämen auch in Nahrungsmitteln vor, sagte ein Forscher. Zudem gelte es zu anerkennen, dass die Pharmaindustrie zum Teil gar keine andere Möglichkeit habe, als den Medikamenten solche Hilfsstoffe zuzusetzen.
Einige der Präparate seien zudem unerlässlich um Frühgeborene am Leben zu erhalten. Trotzdem brauche es Strategien, um Frühchen möglichst wenig solchen Hilfsstoffen auszusetzen.
21.01.2009