Tipps für gesundes Pilzesammeln
Von
(Doris Zumbühl)
Man darf nie vergessen, dass Pilze gefährlich sein können. Die meisten Pilzvergiftungen passieren, wenn die Pilze selber gesammelt werden.
Pilze sind schmackhaft und Pilze sammeln macht Spass.
Aber: schon manches Pilzmahl hat katastrophal geendet.
Aus diesem Grund nachfolgend einige Tipps fürs Sammeln, Transportieren, Aufbewahren und Zubereiten von Pilzen sowie zu Erste Hilfemassnahmen bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung.
Welche Pilze, wie sammeln?
- Nur junge, frische und nicht zerfressene Pilze sammeln. Alte und schimmlige Pilze dürfen nicht gepflückt werden. Man soll sie stehen lassen, da sie für den Fortbestand der Pilzart und für das Ökosystem im Wald wichtig sind!
- Frassspuren an Pilzen sind kein Zeichen von Geniessbarkeit: Schnecken, Maden oder Wild fressen auch Pilze, die für den Menschen tödlich sind.
- Giftpilze müssen nicht unbedingt scharf oder sonst unangenehm riechen. Im Gegenteil: die giftigsten Pilze (z.B. der grüne, der weisse und der kegelhütige Knollenblätterpilz, aber auch Fliegenpilz, Pantherpilz oder der kahle Krempling) riechen und schmecken sehr angenehm. Deshalb: Nie einen unbekannten Pilz einfach so probieren.
- Speisepilze haben oft ungeniessbare Doppelgänger.
- Schmutz, Erde, Sand, unbrauchbare oder madige Teile an einem Pilz müssen noch im Wald entfernt werden. Das hilft der Vermehrung der Pilze und der Sauberkeit Ihrer Küche.
- Ganz junge und ganz alte Exemplare stehen lassen. Die jungen müssen erst noch wachsen, während die älteren Nahrung und Unterschlupf für Insekten bieten.
- Zur Pilzbestimmung ist der ganze Pilz mit Stielbasis nötig. Den Pilz mit samt dem Stiel aus dem Boden herausdrehen. Nicht schneiden! Giftige Knollenblätterpilze können sonst nur schwer erkannt und eventuell mit essbaren Pilzen verwechselt werden.
Alle Pilze von einer offiziellen Pilzsammelstelle kontrollieren lassen!
Pilze richtig transportiert und aufbewahrt
- Richtig bestimmte Speisepilze gesondert aufbewahren. Giftige Pilze können geniessbare Pilze durch blosse Berührung „vergiften“.
- Pilze in einem luftdurchlässigen Korb transportieren. Niemals einen Plastiksack verwenden. Im Sack herrscht ein ideales Klima für Bakterien, welche die Pilze rasch verderben können und ungeniessbar machen.
- Pilze möglichst kühl, trocken und luftig lagern. Feuchtwarme und stickige Luft zersetzen die Pilze schnell und es kann allein dadurch zu Vergiftungen kommen.
- Für die längere Haltbarkeit können Pilze getrocknet oder tiefgefroren werden. Aber: frische Pilze schmecken am besten.
Zubereiten der Pilze
- Pilze immer kochen! Die meisten Pilze sind roh für den Menschen unverträglich oder sogar giftig (z.B. der Hallimasch)
- Pilze und Alkohol: In Verbindung mit alkoholischen Getränken können manche Pilze (z.B. der Faltentintling) Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
- Gemässigter Pilzgenuss: Pilze sind durch ihre Eiweissstruktur (Chitin) für den Menschen generell schwer verdaulich. Deshalb nicht in grossen Mengen zu sich nehmen.
Schutz von Natur und Mensch
- Gefährdete, geschützte und seltene Pilze stehen lassen. Bereits sind durch übermässiges und unsachgemässes Sammeln ganze Waldgebiete pilzfrei geworden.
- Bei Vergiftungserscheinungen heisst es handeln.
- Erste Hilfemassnahmen bei Vergiftungsverdacht
- Das Toxikologische Zentrum hilft bei Vergiftungen weiter: Tel. 145
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20.08.2007
20.08.2007
Doris Zumbühl
Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.