Ungenügend eingestellter Diabetes kann Gedächtnisleistung verschlechtern
Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko, weitere Erkrankungen zu entwickeln, z.B. Bluthochdruck, Erkrankungen der Netzhaut oder einen Herzinfarkt. Seit einigen Jahren untersuchen Mediziner, ob Diabetes auch einen Einfluss auf die Gedächtnisleistung hat.
Eine umfangreiche Studie mit 3000 Personen, die über zehn Jahre beobachtet wurden, zeigt nun, dass Menschen mit Diabetes in Gedächtnisleistungstests tatsächlich schlechter abschneiden als gesunde Menschen im gleichen Alter. Je schlechter die Diabetes-Behandlung eingestellt war, umso schlechter waren die Testresultate. Betroffen waren auch Menschen, die Diabetes relativ spät im Leben entwickelten. Die Experten sind sich allerdings noch nicht im Klaren darüber, wie genau Diabetes die Gedächtnisleistung beeinflusst.
Die Erkenntnis des amerikanischen Forschungsteams ist bedeutend, weil alleine in der Schweiz etwa 350 000 Menschen an Diabetes leiden, weltweit sind es geschätzte 180 Millionen.
Auch Risiko für Alzheimer ist erhöht
Bekannt ist zudem seit einigen Jahren, dass Diabetiker ein höheres Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken. Bislang war jedoch unklar, wie die beiden Krankheiten zusammenhängen.
Nun haben Forscher erstmals eine Idee präsentiert, wie die Verbindung aussehen könnte:Überraschenderweise entdeckten sie diese bei der Untersuchung eines kleinen Wurms (C. elegans), der oft benutzt wird, um die Entstehung von Krankheiten zu analysieren. Sie fanden heraus, dass ein bekanntes Gen, das in der Entstehung von Alzheimer eine wichtige Rolle spielt (APL-1), auch einen Einfluss auf den Insulin-Stoffwechsel hat. Wenn der Insulinhaushalt gestört ist, kann Diabetes entstehen. Dieses Gen könnte also die Verbindung von Diabetes und Alzheimer erklären. Allerdings bräuchte es dazu noch weitere Forschungen.
26.09.2012