Vorhofflimmern: Spezielle Risikoabklärung zeigt individuelles Schlaganfall-Risiko auf
Eine einfache Riskio-Skala ermöglicht es den Ärzten das individuelle Hirnschlagrisiko abzuschätzen und bei Bedarf eine Blutverdünnung einzuleiten. Gemäss einer neuen Studie kann nach diesem Punktesystem das Hirnschlagrisiko auch bei bereits antikoagulierten Patienten abgeschätzt werden.
Bei 18‘112 Patienten mit Vorhofflimmern, welche Blutverdünner vorbeugend einnehmen müssen, wurde anhand einer Risikoskala (sogenannter CHADS2-Score) das individuelle Risiko für das Auftreten von Hirnschlag, Embolien, schwere Blutungen, Hirnblutungen sowie gefässbedingtem Todesfall ermittelt.
Der CHADS2-Score setzt sich aus folgenden Risikofaktoren zusammen: C für Herzschwäche, H Bluthochdruck (Hypertonie), A Alter über 75 Jahre, D Diabetes (Zuckerkankheit) und S für Schlaganfall. Die ersten vier Risikofaktoren wurden jeweils mit 1 Punkt und ein bereits erlittener Schlaganfall mit 2 Punkten bewertet (das ergibt maximal 6 Punkte.)
Nach der Risikoskala hatten 5'775 Teilnehmer ein niedriges Schlaganfallrisiko (0-1 Punkte), 6'455 Teilnehmer ein mittleres (2 Punkte) und 5'882 Teilnehmer ein hohes Schlaganfallrisiko (3-6 Punkte). Bei der Analyse zeigte sich, dass je höher der Punkte-Stand - und damit auch das Schlaganfallrisiko - war, desto höher war auch das Risiko für Embolien, Blutungen oder gefässbedingten Todesfall unter der blutverdünnenden Therapie.
Damit ist für die Forscher klar: Mit der Risikoskala zur Abschätzung des Hirnschlagrisikos von Patienten mit Vorhofflimmern, lassen sich auch noch andere Risiken beurteilen. So ermöglicht die Risikoskala bei Patienten, die antikoaguliert sind, auch Voraussagen, zum individuellen Blutungsrisiko und Sterberisiko.
21.12.2011