Weichmacher in Plastik erhöhen Diabetesrisiko
Weichmacher in Plastikverpackungen (sogenannte Phthalate) können möglicherweise das Diabetesrisiko erhöhen. Phthalate können den Insulinstoffwechsel beeinflussen, wie Forscher an einer Studie belegen. Bis jetzt wurden in diesem Zusammenhang nur Störungen der Sexualhormone diskutiert.
Phthalate finden sich als Weichmachen in Pastikverpackungen, Kunststoffen und zum Teil in Kosmetika und Körperpflegemittel.
Bei einer Untersuchung wären praktisch bei allen Menschen Phthalate im Blut nachweisbar – so weit verbreitet ist der Stoff. Bisher verdächtige man die Weichmacher als mögliche Verursacher einer Unfruchtbarkeit.
Nach Meinung von Diabetologen könnten Phthalate die Insulinbildung im Körper möglicherweise hemmen. Die Folgen wären Störungen im Zuckersstoffwechsel, so die Experten der Universität Uppsala. Sie hatten bei 1016 über 70-jährige Frauen die Konzentration der Phthalate im Blut bestimmt.
Es zeigte sich, dass bei jenen Frauen mit der höchsten Phthalate-Konzentration doppelt so viele unter Diabetes-Typ 2 (auch Altersdiabetes) litten.
Die Experten räumen ein, dass diese Untersuchung erst die zweite dahingehende Studie sei und noch wichtige Puzzleteile in der Beweiskette fehlen. Sie fordern deshalb weitere Studien, um diesen Verdacht zu prüfen.
19.04.2012