Weniger Appetit durch Erinnerung an letzte Mahlzeit
Hungergefühl kann durch Gedanken an das letzte Essen scheinbar verringert werden. Psychologen untersuchten dazu das Essverhalten nach einer Hauptmahlzeit.
Die Forscher präsentierten den Frauen kurz nach dem Mittagessen Kekse, von denen sie so viel naschen durften, wie sie wollten. Einzige Auflage: Vor dem Snackgenuss mussten die Teilnehmerinnen entweder über ihre vergangene Mahlzeit oder über ihre Anreise an die Universität einen schriftlichen Bericht abgeben.
Es zeigte sich, dass die Erinnerung an die vergangene Mahlzeit das Hungergefühl der Teilnehmerinnen dämpfte. Lag das Essen eine Stunde zurück, stellten die Forscher praktisch keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen fest. Bekamen die Frauen den Snack drei Stunden nach der letzten Mahlzeit, zeigten jene Frauen, welche zuvor das Essen nochmals beschrieben hatten, einen reduzierteren Appetit.
Präzise Gedanken senken das Hungergefühl
Frühere Untersuchungen dahingehend hatten gezeigt, dass der Gedanke an vergangenes Essen den Appetit steigert. Der Unterschied zu den jetzigen Ergebnissen vermuten die Forscher in den Details: Während der generelle Gedanke ans Essen den Appetit anregt, kann die Erinnerung an eine ganz bestimmte Mahlzeit den gegenteiligen Effekt hervorrufen.
Die Forscher machen dafür die unterschiedliche Verarbeitung von Erinnerungen im Gehirn verantwortlich: Je deutlicher die Erinnerung an eine bestimmte Mahlzeit ist, desto kleiner scheint das Hungergefühl zu sein. Diffuse oder generelle Gedanken ans Essen scheinen den Appetit jedoch zu steigern, vermuten die Psychologen.
28.04.2008