Wenn Medikamente gefährlich werden
Das Internet ist immer noch die erste Wahl auf der Suche nach Krankheitsbildern und Therapien. Häufig werden auch Medikamente online bezogen. Wie stehts dabei um die Sicherheit und die Qualität der Produkte?
Viele Schweizerinnen und Schweizer informieren sich zuerst im Internet über eine Krankheit und die mögliche Therapie, bevor sie allenfalls einen Arzt aufsuchen. Von Expertenseite wird der Trend bestätigt, dass immer häufiger Medikamente, auch rezeptpflichtige, übers Internet bezogen werden. Diese Entwicklung ist problematisch: Qualität und Sicherheit der Produkte sind nicht gewährleistet, auch besteht die Gefahr von unerwünschten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Die Schweiz verfügt über ein qualitativ hochstehendes Gesundheitssystem. Dazu gehört die umfassende Versorgung mit Medikamenten, die von Ärzten und Apothekern sichergestellt wird. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass vermehrt der vermeintlich schnellere Weg zur Beschaffung von Medikamenten bevorzugt wird. Im Zeitalter des Internets ist dies denn auch ganz einfach: Ein Klick und schon erhält man unendlich viele Informationen über ein Leiden und vor allem auch darüber, wie dieses „behoben“ werden kann.
Die Gesundheit ernst nehmen
Gesundheit wird heute immer häufiger mit Lifestyle in Verbindung gebracht. Wenn es um die Prävention geht, mag das durchaus seine Berechtigung haben. Sobald sich aber Krankheitssymptome zeigen, ist es wichtig, Fachleuten zu vertrauen – und zwar bei der Diagnose und bei der Behandlung. Mal schnell im Internet oder über andere Quellen ein Medikament gegen die ständigen Schmerzen oder auch zum Abnehmen zu bestellen, birgt seine Gefahren: Meistens geht vergessen, dass diese Pillen in Punkto Sicherheit und Qualität Mängel aufweisen können oder sich schlecht mit einem anderen Medikament vertragen. Und so kommt es immer wieder vor, dass Menschen wegen eines falschen Medikamentes oder einer ungeeigneten Dosierung schwer erkranken oder gar sterben.
Auf kompetente Partner vertrauen
Um Komplikationen zu verhindern, müssen Ärzte und Apotheker ständig darauf achten, dass jeder Patient die für ihn richtigen Medikamente zum richtigen Zeitpunkt in der entsprechenden Qualität, Dosierung und Menge erhält. Und das kann gerade bei Menschen, die über eine längere Zeit oder auch ihr Leben lang mehrere Medikamente einnehmen müssen, eine komplexere Herausforderung sein. Hier kann es sinnvoll sein, ein Medikamenten-Dossier anzulegen. Viel Erfahrung auf diesem Gebiet hat die Spezialapotheke MediService, die sich auf die Betreuung von chronischkranken Menschen spezialisiert hat.Seit Beginn ihrer Tätigkeit vor 12 Jahren hat das Unternehmen rund 1,5 Millionen Medikamenten- Bestellungen bearbeitet. „Unser Apotheker-Team prüft heute täglich über 1'000 Rezepte. Über die letzten Jahre haben wir festgestellt, dass gut 10% der Bestellungen zusätzliche Abklärungen bei Patient oder Arzt zur Folge haben – sei es wegen Unlesbarkeit des Rezeptes oder wegen möglichen Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten“, erklärt Dr. Jürg Th. Gasser, CEO der MediService AG. Nun stehen aber nicht nur Ärzte und Apotheker in der Pflicht: Jeder, der, Medikamente einnimmt, tut gut daran, offen mit dem Arzt und Apotheker darüber zu reden.
18.08.2009