''Super-Fettsucht'' erhöht Sterberisiko nach Magen-Operation
Bei extremer Fettsucht (BMI ab 40 oder 50 plus) ist die Magenoperation (sogenannte bariatrische Operation) meist ein letzter Versuch, das Gewicht in den Griff zu bekommen. Eine aktuelle Studie belegt ein höheres Sterberisiko durch eine solche Operation bei sehr hohem BMI.
Amerikanische Forscher analysierten medizinische Daten von 856 Patienten mit einer schweren Adipositas (BMI 40 und mehr), welche sich zwischen 2000 und 2006 einer bariatrischen Operation unterzogen. Die Resultate sind ernüchternd: 54 der Teilnehmer sind seither gestorben, 1.3% innerhalb 30 Tagen nach der Operation, 2.1% in den ersten 90 Tagen und 3.4% nach einem Jahr nach Operation.
Ein Drittel der Patienten hatte einen BMI über 50 und litt somit unter extremer Fettsucht. Bei diesen Patienten war die Prognose noch schlechter nach der Magenoperation: Nach 30 Tagen waren von ihnen 2.0%, nach 90 Tagen 3.6% Prozent und nach einem Jahr 5.2% verstorben. Die Forscher errechneten daraus ein Sterberisiko um 80% bei Super-Adipositas.
Eine noch höheres Sterberisiko hatten jene 8% der Patienten, bei denen zusätzliche Erkrankungen im Zusammenhang mit ihrem Gewicht vorlagen: Von ihnen starb jeder 10. innerhalb eines Jahres nach der Operation.
Ob die Todesfälle tatsächlich im Zusammenhang mit der bariatrischen Operation standen, kann nicht sicher gesagt werden. Belegt werden kann lediglich ein höheres Komplikationsrisiko nach der Operation bei später Verstorbenen.
Die Autoren fordern bei Vorliegen von Zusatzerkrankungen wie Herzschwäche, Diabetes oder einer chronischen Lungenerkrankung, insbesondere bei Super-Adipösen, gut zu überlegen, ob eine Operation nicht zu gefährlich ist.
27.10.2009