MS-Verlauf langsamer als bisher angenommen
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(Doris Zumbühl)
Entgegen bisherigen Meinungen belegt eine grossangelegte Studie, dass die Multiple Sklerose in vielen Fällen nur langsam voranschreitet. Mediziner räumen mit ein paar Klischees auf.
Der natürliche Langzeitverlauf der Multiplen Sklerose (MS) ist offenbar günstiger als bisher angenommen. Das zeigt eine grosse Studie aus British Columbia, der Region mit der höchsten MS-Rate weltweit.
Zusammengefasste Erkenntnisse:
- Es vergehen durchschnittlich fast 30 Jahre nach Erstdiagnose, bis MS-Kranke am Stock gehen müssen.
- Jede(r) Vierte ist nach 40-jähriger Krankheitsdauer an den Rollstuhl gefesselt.
- Die geläufige Auffassung, nach der die Prognose für Männer schlechter ist als für Frauen, konnte nicht bestätigt werden. Ebenso wenig scheint ein Erkrankungsbeginn in höherem Lebensalter einen ungünstigeren Verlauf anzuzeigen.
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Rosenfluh Publikationen, Ars Medici Nr. 10 2006
31.05.2006
31.05.2006
Doris Zumbühl
Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.