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Behandlung der Blasenentzündung mit Mannose

Blasenentzündung - sanfte Behandlung ohne Nebenwirkungen

Als Alternative zur Vorbeugung und zur Behandlung von unkomplizierten Blasenentzündungen hat sich der unverdauliche, Einfachzucker D-Mannose in einer wissenschaftlichen Studie (randomisierte Vergleichsstudie) als gleich wirksam erwiesen wie Antibiotika. Mit dem Vorteil, dass dadurch keine Antibiotikaresistenzen gefördert werden.

Was ist D-Mannose und wie wirkt D-Mannose?

D-Mannose oder auch kurz Mannose ist eine natürliche Substanz, die in kleinen Mengen vom Körper selbst hergestellt wird und in sehr kleinen Mengen in bestimmten Obstsorten vorkommt. D-Mannose wird als Einfachzucker vom Körper zwar aufgenommen aber nicht verwertet, sondern unverändert im Urin wieder ausgeschieden. Daher sind D-Mannose Präparate auch für Diabetiker geeignet.

In 75 - 95% der Fälle von Blasenentzündungen ist das Darmbakterium E. coli die Ursache für die Infektion. E.-coli. Bakterien suchen den Kontakt zu zuckerhaltigen Andockstellen an der Blasenschleimwand. Der Einfachzucker D-Mannose im Urin gaukelt diesen Bakterien solche ''süssen'' Andockstellen vor.

Resultat: Die Bakterien verbinden sich nicht mehr mit der Blasenschleimhaut, sondern mit dem Einfachzucker D-Mannose und werden mit dem Urin ausgeschieden. Der Urin kann dadurch etwas stärker riechen.

D-Mannose - das Wirkprinzip

E. coli Bakterien setzen sich an den zuckerhaltigen Andockstellen der Blasenschleimhaut fest

Bildquelle: Melisana AG

 

E. coli Bakterien verbinden sich mit der eingenommenen und im Urin schwimmenden D-Mannose und werden dadurch inaktiviert und ausgeschwemmt.
Bildquelle: Melisana AG

Somit kann D-Mannose dazu beitragen, dass weniger Antibiotika verabreicht werden müssen und die Gefahr von Resistenzbildungen wird deutlich reduziert.

Ein weiteres Plus von D-Mannose ist, dass für diese natürliche Substanz, ausser einer individuellen Unverträglichkeit in Einzelfällen, keine Nebenwirkungen bekannt sind.

Meinung der Expertin

Frau  Prof. Dr. med.
Annette Kuhn

''Mit D-Mannose mache ich sehr gute Erfahrungen, selbstverständlich gibt es keine 100%ige Wirksamkeit, aber wir haben sehr viele Patientinnen, die damit sehr zufrieden sind.

Keine Nebenwirkungen, ausser individuelle Unverträglichkeit in Einzelfällen - ich denke, dies ist der Hauptgrund, der für D-Mannose spricht. Dazu kommt, dass die Prophylaxe gut belegt ist und keine Antibiotika verwendet werden müssen, was die meisten Patientinnen nicht möchten. Bei Frauen mit vielen Medikamenten gibt es keine Interaktionen, die beachtet werden müssen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass D-Mannose wirksamer ist als die Cranberry Produkte.''

Die Expertin: Frau Prof. Dr. med. Annette Kuhn ist Leiterin am Zentrum für Urogynäkologie, Frauenklinik, Inselspital Bern.

  • Studienhinweise
    Kranjcec et al. (2014): D-Mannose powder for prophylaxis of recurrent urinary tract infections in women: a randomized clinical trial. World J. Urol. 32:79-84.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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